Allgemeine Gesamtstatistik:
Eine solche Statistik gibt es für den hier behandelten Zeitraum ab 1948. Es fällt auf, daß die offiziell ermittelten Zahlen von denjenigen, die sich durch Addition der Fahrzeuge von Saab und Volvo ergeben, teilweise ganz stark abweichen. Ich habe den Eindruck, daß man zumindest bei Volvo (möglicherweise aber auch bei Saab) unter angloamerikanischem Einfluß die Produktion nicht nach Kalenderjahren, sondern nach Modell- oder Geschäftsjahren angibt, was die eine oder andere Verschiebung erklären könne.
Schweden, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Die einzelnen Automobilmarken:
E.R.L., Molndal: „Einige“ PKW von 1948 bis 1951 mit Motorrad- oder DKW-Motor.
Phillipson, Augustendal: Produktion einiger PKW mit DKW-Motor im Jahr 1946.
Norsjö Shopper Mopedbil: Ab etwa 1960 Produktion eines dreirädrigen Mopeds, Anzahl unbekannt.
SAAB (Svenska Aero Aktien Bolaget), Trollhättan: Die im Flugzeugbau tätige Firma nahm nach dem zweiten Weltkrieg die Produktion von Automobilen auf.
Zunächst waren es Kleinwagen – eine Sparte, die der einzige inländische Konkurrent Volvo nicht abdeckte-, die unter dem Einfluß der deutschen Firma DKW entstanden: Zweitaktmotor, möglichst aerodynamische Karosserie, wobei man allerdings bei den Motoren auf Entwicklungen von Heinkel zurückgriff.
1967 war auch bei Saab die Zweitakt-Ära zu Ende, und man baute stattdessen den 1,5-Liter-V4-Motor von Ford (Köln) ein.
Die jährlichen Stückzahlen sind vermutlich nach Kalenderjahren aufgeteilt.
Shopper: Siehe Norsjö
Volvo, Göteborg: PKW-Produktion seit 1927. Zunächst modernisierter Weiterbau des 3,6-Liter-Typs, dessen letzte Exemplare 1958 vom Band liefen.
PV 444 („Buckel-Volvo“) Wagen der unteren Mittelklasse, bei dessen Karosserieform man sich vom Hanomag 1,3-Liter des Jahres 1938 inspirieren ließ. Zunächst gab es streikbedingte Verzögerungen beim Produktionsbeginn, dann begann ab 1947 der Typ zahlenmäßig den größeren Volvo schnell zu überflügeln, 1954 setzte schlagartig der Bau in beachtlichen Stückzahlen ein. Der Typ, bis 1965 gebaut, war der erstmals in größeren Stückzahlen exportierte Volvo und begründete den Ruf der Marke als robust, sicher und zuverlässig.
P 120, 121, 122 Amazon: Modernerer und etwas größerer Typ, ab 1956 mit der damals modernen Ponton-Karosserie, gebaut bis 1970.
P 140: Ab 1965/6, gedacht als Nachfolger des Amazon, den er auch 1970 ablöste.
P164: Sechszylinder-Variante des P140 mit gleichen Zylindermaßen wie der Vierzylinder, ab 1968. Der Typ konnte sich gegenüber der westdeutschen Konkurrenz aus Mercedes und BMW nie recht durchsetzen, gelangte aber als Repräsentationslimousine sowjetzonaler Machthaber zu einem gewissen Bekanntheitsgrad.
Volvo teilt die jährlich gebauten Stückzahlen offensichtlich nach Modell- oder Geschäftsjahren, nicht nach Kalenderjahren auf.