Allgemeine Gesamtstatistik:
Es gibt für alle Jahre im hier interessierenden Zeitraum eine Gesamtstatistik, die übereinstimmend sowohl bei „Tatsachen und Zahlen aus der Kraftfahrzeugwirtschaft“ wie auch bei Wyatt, „The Austin“ wiedergegeben ist. Sie unterscheidet, wie in Großbritannien üblich, zwischen „personal cars“ und „commercial cars“, unter letzterer Kategorie wird jedes Auto verstanden, das letztlich dem Erwerb dient, also nicht nur LKW und Busse, sondern auch Lieferwagen, Kranken- und Leichenwagen, ebenso aber auch z.B. Taxis. Deshalb taucht ein Personenwagen, der zu Erwerbszwecken –z.B. als Taxi- gefertigt und beschafft wird, in der Statistik als „commercial car“ auf. Infolgedessen ist üblicherweise die rechnerisch ermittelte Gesamtzahl der PKW größer als die Zahl der in der Statistik ausgewiesenen, weil die Firmen ihre Fahrzeuge nach Typen und nicht nach ihrem Verwendungszweck zählen.
Zur Jahresbemessung scheint in der Gesamtstatistik das Kalenderjahr und nicht –wie in der Vorkriegszeit üblich- die Zeit 1.10. des Vorjahres bis 30.9. des laufenden Jahres gewählt worden zu sein – sonst müßte die für 1945 angegebene Produktion, die ja erst nach Kriegsende (15.8.45) wieder einsetzte und damit bis 30.9. noch gar nicht anlaufen konnte, gleich Null sein.
Bei den Produktionszahlen der einzelnen Marken bleibt allerdings festzuhalten, daß die bei uns gewohnte jährliche Stückzahlenangabe – von wenigen Ausnahmen abgesehen- fehlt und stattdessen lediglich die über mehrere Jahre produzierte Gesamtzahl eines Typs angegeben wird, ebenso wie die von jeder Firma publizierten Gesamtzahlen (was ohnehin nur bei wenigen Firmen geschah) aufgrund der Tatsachen, daß es fast immer runde Zahlen sind, häufig Schätzungen sein müssen: Offenbar hängt dies damit zusammen, daß firmenintern weiterhin nach Modell- oder Geschäftsjahren gezählt wurde und es infolgedessen schwierig ist, die gefertigten Autos auf die Kalenderjahre zu verteilen.
Literatur: Siehe Großbritannien, Einführung. Spezielle Literatur zur Geschichte einzelner Marken findet sich in der Spalte „Bemerkungen“. Ferner wurde benutzt:
Robson, Graham: A to Z British Cars 1945 – 1980, Shebbar, Devons. 2012 : Das Buch führt-soweit nachvollziehbar- alle PKW-Marken und deren einzelne Typen auf und macht auch (fast) überall Angaben zu Stückzahlen, leider indessen nicht nach Jahren getrennt.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Die einzelnen Automobilmarken:
Während in Frankreich im hier behandelten Zeitraum (1945-68) 29 Firmen existierten, die PKW bauten, in Deutschland 33, waren es in Großbritannien über 90 Firmen:
AC. Herstellung von Sport- und Rennwagen seit 1908, zwischen 100 und 200 Stück im Jahr. Immer Einbau von Fremdmotoren. Im hier interessierenden Zeitraum außerdem Produktion von 4.000 Dreiradfahrzeugen von 1952-58, dadurch wird der Gesamteindruck der Produktionsstatistik etwas verzerrt. Informationen zur Firma auch unter http://www.acownersclub.co.uk/
Allard: Fertigung von Autos seit 1937 bis 1960. Meist große Wagen sportlichen Charakters mit Ford-Motoren in geringer Stückzahl.
Alvis: Produktion von Automobilen seit 1910 bis 1965, dann an Rover. Im hier behandelten Zeitraum immer Wagen der gehobenen Mittelklasse in seit 1948 ständig schwindender Anzahl. Informationen zur Firma auch unter http://www.alvisoc.org/
Armstrong-Siddeley: Herstellung von Autos seit 1919 bis 1960, danach nur noch Flugmotoren. Im hier behandelten Zeitraum Wagen der gehobenen Mittelklasse, der Höhepunkt der Nachkriegsproduktion muß zwischen 1954 und 1957 gelegen haben. Weitere Informationen zu einzelnen Modellen unter http://www.siddeley.org/gallery/
Aston- Martin: Herstellung von Sport- und Rennwagen seit 1919. Nachkriegsproduktion erst wieder ab 1948 in zunächst ganz geringen Stückzahlen, erst ab etwa 1953 mehrere 100 Stück jährlich, regelmäßig Sportwagen der Oberklasse. Seit 1948/9 gehört Aston-Martin zum Traktorhersteller David Brown. Die Clubseite enthält allerdings zu den technischen Daten, Produktionszeit und gefertigten Stückzahlen kaum Informationen.
Astra: Produktion des Kleinstwagens Jarc Utility von 1956 bis 1959 in unbekannter Zahl.
Austin: Herstellung von Autos seit 1906, 1952 zu BMC (später British Leyland). Im hier behandelten Zeitraum Großbritanniens größter PKW-Produzent (hinter Ford, vor Morris). Umso bedauerlicher ist es, daß auch von dieser Automarke keine exakten jährlichen Stückzahlen, sondern nur ganz vage Schätzungen vorliegen.
Austin- Healey: Herstellung von Sport- und Rennwagen seit 1952 bis 1971, zunächst nur solche der Oberklasse, ab 1958 auch der sportliche Kleinwagen Typ Sprite. Ab 1960 stimmen die als jährliche Gesamtproduktion angegebenen Zahlen nicht mehr mit denjenigen überein, die entstehen, wenn man die einzelnen Typen addiert, der Grund ist unklar.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Bedford: Die Kombi-Variante des seit 1964 gebauten Vauxhall Viva wurde unter dem Namen Bedford Beagle angeboten. Nach englischen Begriffen handelt es sich wohl um ein Nutzfahrzeug und wäre daher bei den LKW mitzuzählen, nach deutschen Vorstellungen ist es als normale Kombi-Variante ein reiner PKW-Typ. Bis 1973 entstanden insgesamt 309.538 Stück, im Schnitt also etwas über 30.000 pro Jahr.
Bentley: Fertigung von Autos der Ober- und Luxusklasse seit 1919, in den Dreißigerjahren zu Rolls Royce. Seit Kriegsende unterschieden sich Bentley und Rolls Royce eigentlich nur noch durch den Kühlergrill und einige Ausstattungsdetails. Die Produktion schwankte zwischen 500 und 1.000 Stück im Jahr, gegen Ende der Sechzigerjahre weniger werdend.
Berkeley: Herstellung von Kleinwagen seit 1956 bis 1961. Typen, bei denen Zahlenangaben fehlen, gingen möglicherweise nie in Serie, sondern blieben Einzelexemplare.
BMC/BLMC (British (Leyland) Motor Corporation): Hier sind nochmals alle Automarken zusammengestellt, soweit und solange sie zu diesem Konzern gehörten.
Biota: Produktion von Automobilen seit 1968 bis 1976 unter Verwendung des Motors des BMC Mini in unbekannter wohl geringer Stückzahl..
Bond: Produktion von Automobilen seit 1948 bis 1974. Zunächst dreirädrige Kleinstwagen Typ Minicar in mehreren Ausführungen bis 1966/7. Als absehbar war, daß die Zeit der Kleinstwagen zu Ende ging, ab 1964 kleine (Typ Equipe) und dann größere Sportwagen.
Bradford: Die Firma Jowett stellte von 1946 bis ca. 1954 unter dem Namen „Bradford“ Lieferwagen mit Technik des Jowett Kleinwagens her.
Brighton Loco: Herstellung von Lokomotiven. Von 1957 bis 1964 Lizenzfertigung des BMW Isetta in etwa 30.000 Stück, allerdings als Drei- und nicht als Vierradfahrzeug, da Dreiräder in Großbritannien steuerlich begünstigt waren.
Bristol: Flugzeugmotorenbau. Als Reparationsleistung erhielt die Firma Maschinen und Werkzeuge der Firma BMW und fertigte infolgedessen ab 1946 BMW-Modelle, wenn auch in geringer Stückzahl von maximal 200 Stück jährlich, bis 1961, dann stieg man auf kanadische Chrysler-V8-Motoren um.
Buckler: Bausätze für Sportwagen auf Ford-Chassis, in geringem Umfang auch ganze Autos – immer mit Ford-Motoren- in unbekannter Anzahl von 1949 bis 1962.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Connaught: Fertigung von sehr wenigen Sport- und Rennwagen auf Basis des Lea-Francis seit etwa 1948 bis etwa 1954.
Cooper: Produktion von Sport- und Rennwagen mit Fremdmotoren verschiedener Firmen seit 1947 oder 1949 bis 1951 oder 1954. Produktionsumfang etwa 24 Stück in 3 Baulosen 1948, 1950 und 1952.
Coronet: Herstellung von zwischen 250 und 500 Dreiradfahrzeugen von 1957 bis 1960, ich habe mich für die „Mitte“, also etwa 350 Stück, entschieden.
CSC: Sport- und Rennwagen von 1952 bis 1955, allerdings wohl nur Prototypen, kein Serienbau.
Daimler: Produktion von Automobilen seit 1896, 1960 mit Jaguar fusioniert, 1966 zu BMC. Immer Autos der gehobenen Mittel-, Ober- und Luxusklasse, Hausmarke des britischen Königshauses. Die Jahresproduktion im hier behandelten Zeitraum schwankte zwischen 500 und 3.000 Autos im Jahr. Daten zu einzelnen Typen unter http://www.dloc.org.uk/cars/datasheets.php
Davian: Sportwagen: Bausätze, aber auch ganze Autos auf Hillman-Imp-Basis seit 1968 bis 1983.
Dellow: Fertigung von insgesamt rund 500 Sportwagen auf Ford-Basis seit 1949 bis 1957 oder 1959..
Diva: Produktion von Sportwagen von 1966 bis 1967, diverse Motoren (z.B. des Ford Anglia) gemäß Kundenwunsch.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Elva: Fertigung von insgesamt rund 500 Sportwagen auf Basis des MG seit 1958 bis 1968.
Emery: Herstellung von Sportwagen auf Basis des Hillman Imp seit 1964 bis 1966, die Produktion muß sehr gering gewesen sein, da die Marke in der Beaulieu Encyclopaedia nicht erwähnt wird.
Fairthorpe: Fertigung von Sportwagen mit Fremdmotoren (ab 1957 Triumph) seit 1954 bis 1973 in geringen Stückzahlen.
Falcon: Produktion von Automobilen seit 1958 oder 1963 bis 1964, Sportwagen auf Ford-Basis..
Ford: Herstellung von Autos seit 1911. Im hier behandelten Zeitraum Großbritanniens größter PKW-Produzent. Leider kann für viele Jahre die exakt von jedem Typ jährlich gebaute Stückzahl nicht angegeben werden. In den Jahren 1945-48 stimmt die statistisch angegebene Gesamtzahl nicht mit der Summe der einzelnen gebauten Typen überein, Grund hierfür unklar. der ab 1953 gebaute Ford Zodiac dürfte in der zahl der entsprechenden „Zephyr“-Modelle mit enthalten sein. Eine Produktionsstatistik liefert http://www.uniquecarsandparts.com.au/production_ford_uk
Frazer-Nash: Herstellung von Sport- und Rennwagen seit 1924 bis ca. 1957 oder 1960 in ganz geringer Anzahl. Im hier behandelten Zeitraum immer Verwendung von BMW-Motoren.
Frisky: Produktion von Kleinstwagen seit 1957 bis 1964 in meist unbekannter Anzahl.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Gilbern: Bausätze für Sportwagen, aber auch Herstellung ganzer Autos seit 1959 in meist unbekannter Anzahl, Fremdmotoren verschiedener Hersteller.
Gill: Fertigung des Kleinstwagens Getabout von 1958 bis 1959 oder 1961 in unbekannter Stückzahl.
Ginetta: Produktion von Bausätzen für Sportwagen, aber auch ganzen Automobilen seit 1958, teils auf Ford-, teils auf Rootes-Basis.
Gordon: Herstellung von ca.40 Kleinstwagen seit 1954 bis 1958.
Gordon-Keeble: Fertigung von großen Sport- und Rennwagen auf Chevrolet-Basis seit 1960 bis 1967/8.
GSM (Glas-sport Motor Corp.): Produktion von 60 Sportwagen auf Ford-Basis seit 1960 bis 1961 in Großbritannien, daneben Produktion in Südafrika von 1958-64.
Healey: Herstellung von größeren Sport- und Rennwagen seit 1946 bis 1954, Fremdmotoren zunächst von Riley, ab 1950 von Alvis, Nash und Austin. Der Typ mit Austin-Motor ging ab 1952 als Austin-Healey in Serie, Healey stellte die Produktion seiner übrigen Modelle 1954 ein.
Heron: Herstellung eines Sportwagens mit Fiberglas-Karosserie auf Ford-Basis seit 1962 bis 1964 in 12 oder 40 Stück – je nach Quelle..
Hillman: Fertigung von Autos seit 1907, seit 1928 Teil des Rootes-Konzern. Seit den Dreißigerjahren Fertigung des Hillman Minx, eines beliebten Kleinwagens, der sich in den Fünfzigerjahren zu Wagen der unteren Mittelklasse entwickelte, das Programm wurde 1954 durch den Husky und 1963 durch den Imp abgerundet. Die Stückzahlen sind für die einzelnen Typen leider nur bis 1960 angegeben, danach lediglich die Gesamtzahl. sodaß die Verteilung auf die einzelnen Modelle sehr stark spekulativ ist. Weitere Informationen unter http://www.hillmanownersclub.co.uk/
HRG (Halford Robins Godfrey): Produktion von Sportwagen, meist mit Singer-Motor seit 1936 bis 1956 in geringer, aber bekannter Anzahl.
Humber: Herstellung von Autos seit 1898, seit 1929 Teil des Rootes-Konzern. Seit den Dreißigerjahren immer Autos der gehobenen Mittelklasse. Die Typen sind zahlenmäßig einigermaßen gut erfaßt, die laut Statistik jährlich gebauten Autos sind immer mehr als diejenigen, die durch Addition der einzelnen Typen sich errechnen, ohne daß ich den Grund für diese Abweichung nennen könnte. Weitere Informationen über Humber enthält http://www.humber.org.uk/
Humming Bird: Fertigung eines kleinen Sportwagens mit Motor des Austin 7 seit 1948 bis 1950 in unbekannter Anzahl.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Invicta: Produktion von extravaganten Automobilen seit 1925 bis 1950. Nach dem Krieg nur noch ganz wenige Wagen des Typs Black Prince, die Schätzungen schwanken zwischen einem halben Dutzend und ca. 20 Stück.
Iota: Fertigung von 22 Kleinstwagen 1951-52.
Isetta, BMW: siehe Brighton Loco
JAG (John A. Griffiths): Herstellung von ca.50 Sportwagen mit Ford-Motor seit 1950 bis 1956.
Jaguar: Fertigung von Autos seit 1931, 1960 Fusion mit Daimler, 1966 zu BMC. Fertigung von großen Sportwagen, daneben Limousinen der Oberklasse mit sportlichem Charakter. Typ C und D waren nur in ganz geringer Zahl in den Fünfzigerjahren hergestellte Rennwagen. Es gibt eine bei Schrader, Jaguar, 1998 publizierte Statistik der jährlich gefertigten Fahrzeuge, die mit der bei Thorley publizierten Anzahl der von jedem einzelnen Typ gebauten Fahrzeuge harmoniert, dagegen weichen die bei „Tatsachen und Zahlen“ genannten jährlichen Stückzahlen stark ab, enthalten wohl teilweise auch Daimler-Typen.
JBM (James Boothby Motors): Produktion von Automobilen mit Ford-Motor, angeblich wiederaufgearbeitete Gebrauchtteile (und damit eigentlich auch keine Neuwagenproduktion) , seit 1947 bis 1950 in unbekannter Zahl.
Jensen: Herstellung von Luxuslimousinen sportlichen Charakters seit 1936 bis 1976, zunächst nur wenige Autos jährlich, steigerte sich die Produktion jährlich und überschritt 1963/4 erstmalig 100 Autos im Jahr, 1968 waren es über 500. Einige hübsche Photos unter https://www.joc.org.uk/models.
Jowett: Herstellung von Kleinwagen seit 1906 bis 1954 in bekannten Stückzahlen.
Kieft: Fertigung von Sportwagen mit verschiedensten Fremdmotoren seit 1953 bis 1955 in unbekannter Anzahl..
Killeen: Bau von wohl nur sehr wenigen Automobilen seit etwa 1949, Kleinwagen sportlichen Charakters in unbekannter Anzahl. Die „Beaulieu Encyclopaedia“ erwähnt die Marke nicht.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Lagonda: Herstellung von Autos seit 1906, ab den Dreißigerjahren immer mehr extravagante Sportwagen und Limousinen sportlichen Charakters. Nach dem 2.Weltkroeg Wiederbeginn der Produktion erst 1948/9, im gleichen Jahr mit Aston-Martin zum Traktorhersteller David Brown. Seit 1957/8 ende einer eigenständigen Produktion, allerdings bringt Aston Martin seither immer wieder aus ihren Sportwagen abgeleitete Limousinen unter dem Namen „Lagonda“ auf den Markt. Einige Typen werden vorgestellt unter http://www.lagondaclub.com/cars/
Lanchester: Fertigung von Autos seit 1895 bis 1956, zuletzt Klein- und Mittelklassewagen in bescheidenen Stückzahlen von wenigen hundert Stück jährlich. Daten zu einzelnen Typen unter http://www.dloc.org.uk/cars/datasheets.php
Lea Fracis: Produktion von Autoteilen, dazwischen immer wieder auch von ganzen Autos, so 1937 bis 1952 und erneut 1960. Immer Wagen sportlichen Charakters.
Lloyd: Herstellung von Kleinwagen mit 650 ccm-Zweitakt-Motor seit 1947 bis 1954.
LMB: Fertigung von Fiberglaskarosserien, aber auch ganzen Autos seit 1960 bis 1962 unter Verwendung von Motor und Fahrwerk von Ford, BMC und anderen Firmen, Stückzahl unbekannt.
Lola: Sport- und Rennwagen meist unter Verwendung von Ford-Motoren und Mechanik seit 1959, offenbar keine kontinuierliche Produktion, sondern immer wieder einzelne Kleinserien. Die Marke wird in der Beaulieu encyclopaedia nicht erwähnt.
Lotus: Herstellung von Sport- und Rennwagen seit 1953, fast immer auf Ford-Basis, ständig wachsende Stückzahlen.
Marauder: Herstellung von 15 Sportwagen auf Rover-Basis seit 1950 bis 1952.
Marcos: Fertigung von Sportwagen seit 1959, Basis verschiedene Fremdfirmen (Ford, BMC, Triumph), teils bekannte, teils unbekannte Anzahl.
McCandless: Produktion von Sportwagen auf Ford-Basis seit 1956 bis 1957 in unbekannter wohl sehr geringer Anzahl, die Beaulieu Encyclopaedia erwähnt die Firma nicht.
Metropolitan: Herstellung von Autos seit 1952 (oder 1954) bis 1961. Die Firma gehörte zu American Motors und baute unter diesem Namen eine etwas pummeligen Kleinwagen in den Austin-Werken mit Austin-Motor, lediglich für Exporte in die USA, später auch Kanada, Australien und den britischen Markt. Bei den Zeilen für Produktion und Export ist zu beachten, daß offensichtlich zwischen Herstellung und Verkauf/Export immer ein Jahr verstrich: Die 1952 hergestellten Autos wurden 1953 exportiert usw.
MG: Fertigung von Autos seit 1923. Sportwagen auf Basis gleichzeitiger Morris-Modelle, später auch luxuriösere Ausführungen derselben. Die Stückzahlen sind leidlich gut publiziert, bei der jährlichen Gesamtstückzahl ist zu beachten, daß Mc.Comb nur die in Abingdon produzierten Fahrzeuge zählt, während ab 1960 auch anderen Ortes MG hergestellt wurden, insoweit ist die ab 1961 einsetzende Statistik von „Tatsachen und Zahlen“ genauer.
Morgan: Produktion von Sportwagen seit 1910. Die ursprünglich gebauten Dreiradfahrzeuge gab es schon seit 1939 nicht mehr, in der Nachkriegszeit nur noch Vierradfahrzeuge, jedoch mit bewußt antiquiertem Aussehen, im Schnitt im hier behandelten Zeitraum zwischen 300 und 400 Autos im Jahr, Technik von Ford oder Triumph.
Morris: Herstellung von Autos seit 1913. Nach Ford und Austin im hier behandelten Zeitraum Englands drittgrößter PKW-Produzent. Kleinwagen und wagen der unteren Mittelklasse, .der Versuch von Morris, mit dem Modell Isis in die gehobene Mittelklasse vorzustoßen, war nach vier Jahren gescheitert. Zum Morris Minor gibt es jährliche Produktionszahlen, im übrigen leider keinerlei Angaben zu den jährlichen Stückzahlen jeden Typs, Gesamtproduktionsangaben erst ab 1955. Für die Jahre 1945 bis 1950 gibt es Gesamtproduktionszahlen nach Geschäftsjahren (1.8.-31.7. des Folgejahres), ich habe angenommen, daß diese sich zu 1/3 auf as jeweilige Jahr und zu 2/3 auf das Folgejahr beziehen (und hierbei ähnlich wie in Deutschland einen Höhepunkt der Fertigung im Frühjahr eines jeden Jahres unterstellt) und bin so zu den Schätzungen der Gesamtzahlen für 1945 bis 1949/50 gekommen.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Ogle: Fertigung von Sportwagen seit 1961 bis 1964, nur wenige, meist mit Technik von BMC.
Opperman: Produktion von Kleinstautos seit 1956 bis 1959.
Paramount: Herstellung von ca.150 Sportwagen auf Ford-Basis seit 1950 bis 1956.
Peel: Nach einer Reihe von Prototypen und Projekten ab 1955 Serienfertigung von Kleinstwagen seit 1963 bis 1966 in geringer Anzahl.
Peerless: Produktion von 325 Sportwagen auf Basis des Triumph TR3 seit 1957 bis 1960. Nach Konkurs von Peerless Weiterbau als Warwick in unbekannter, aber wohl sehr geringer Stückzahl bis 1962, hierbei ein oder zwei Stück mit 3,5-Liter-Buick-Motor.
Railton: Herstellung von 14 Autos des Typs Powerdome mit 8-Zaylinder-Hudson-Motor von 1946 bis 1948.
Reliant: Lastendreiräder seit 1936. Fertigung von Dreirad-PKW seit 1952 in ständig steigenden beachtlichen Stückzahlen (Ende der Sechzigerjahre etwa 10.000 Stück pro Jahr). Daneben seit 1961 Sportwagen mit Ford-Motor in bescheidenen Stückzahlen.
Riley: Produktion von Automobilen seit 1898 bis 1969, seit den Dreißigerjahren bei Morris. Nach dem Krieg zunächst Fertigung von Mittelklassewagen sportlichen Charakters, ab etwa 1960 wurden unter dem Namen Riley vermehrt normale Morris-Modelle mit anderem Kühlergrill und gehobener Ausstattung angeboten. Zu den Chassisnummern findet sich Interessantes unter http://rileyrob.co.uk/specs/chassis.htm.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Rochdale: Herstellung von Fiberglaskarosserien für Sportwagen seit 1952 bis 1968, üblicherweise als Bausätze, teilweise wohl auch ganze Autos, meist für Ford, aber auch BMC etc., Einzelexemplare auf Wunsch bis 1977 lieferbar. Die Karosserie ähnelte sehr stark dem Porsche.
Rolls-Royce: Fertigung von Autos seit 1904, schon früh spezialisiert auf Luxusautos. Seit etwa 1950 macht Rolls-Royce grundsätzlich zu seinen Autos keine PS-Angaben mehr.
Rootes: Hier sind nochmals alle Automarken zusammengestellt, soweit und solange sie zu diesem Konzern gehörten.
Rover: Produktion von Automobilen seit 1905, 1965 kam die Firma Alvis hinzu, 1967 kam Rover zu BMC. Im hier behandelten Zeitraum keine Kleinwagen mehr, stattdessen Wagen der Mittelklasse, später der gehobenen Mittelklasse. Produktion nach Geschäftsjahren (1.9. des laufenden bis 31.8. des Folgejahres). Bis auf wenige Ausnahmen von jedem Typ die Produktion innerhalb eines Geschäftsjahres erfaßt. Stückzahlen sowie eine Firmengeschichte (auf Schwedisch) bietet die schwedische Seite http://www.roverklubben.se/statesik.html.
Russon: Herstellung von 15 Kleinstwagen seit 1951 bis 1952.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Scootacar: Fertigung von Kleinstwagen seit 1957 bis 1964/5.
Scorpion: Produktion des Typs Souvereign mit Triumph-Motor im Jahr 1965, Anzahl unbekannt. Die Firma ist in der Beaulieu-Encyclopaedia nicht erwähnt.
Singer: Herstellung von Autos seit 1904 bis 1970, 1955/6 zum Rootes-Konzern. Im hier behandelten Zeitraum Fertigung von Klein-, später Mittelklassewagen, ab 1956 vermehrt mit Motoren und sonstiger Technik von Rootes. Ab etwa 1964 ist eine durch nichts erklärliche Lücke von mehreren tausend Fahrzeugen jährlich zwischen den statistisch gefertigten Fahrzeugen und denjenigen, die sich errechnen, wenn man die einzelnen Typen addiert. Zusammenfassung der Firmengeschichte unter http://www.singeroc.free-online.co.uk/
Standard: Fertigung von Autos seit 1903 bis 1963, seit 1944 fusioniert mit Triumph, 1961 zum Leyland-Konzern, 1967 mit diesem zu BLMC. Klein- und Mittelklassewagen, mit wenigen Ausnahmen Stückzahlen jahresweise dokumentiert. Die bei „Tatsachen und Zahlen“ verzeichnete Gesamtstatistik weicht von den errechneten Zahlen stark ab und schließt möglicherweise Triumph-Automobile mit ein. Teilweise interessante Informationen bietet der Standard Motor-Club.
Sunbeam-Talbot, seit 1955 Sunbeam: Produktion von Automobilen seit 1899, seit 1935 beim Rootes-Konzern. Klein- und Mittelklassewagen, seit 1964 mit dem Sunbeam Tiger mit Ford-Motor auch große Sportwagen. Ab den Fünfzigerjahren ständig und stetig steigende Stückzahlen von etwa 2.000 (1946) bis über 17.000 (1959), ab da stagnierende bzw. leicht rückläufige Stückzahlen.
Swallow: Herstellung von 250 Sportwagen mit dem Motor des Triumph TR2 seit 1954 bis 1955.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Tornado: Fertigung von Sportwagen seit 1958 bis 1964, meist auf der Basis von Ford-Modellen..
Tourette: Produktion von 30 Dreirad-PKW im Jahr 1957.
Trident: Herstellung von 130 Sportwagen seit 1966 bis 1978, seit 1967 Typ Clipper mit Ford-V8-Motor.
Triumph: Fertigung von Autos seit 1923, seit 1944 bei Standard, 1961 zum Leyland-Konzern, 1967 mit diesem zu BLMC. Klein- und Mittelklassewagen: Sportwagen sowie Limousinen mit sportlichem Charakter. Bedauerlicherweise nur in Ausnahmefällen jährliche Produktionszahlen für die einzelnen Typen.
Trojan: Nachdem Trojan zunächst 1936 jegliche PKW-Produktion eingestellt hatte, beschäftigte sich die Firma nochmals mit dem Bau von Personenwagen und fertigte die Heinkel Kabine seit 1959 bis 1966.
Turner: Herstellung von kleinen Sportwagen seit 1951 bis 1966, verschiedene Motoren (meist Ford, daneben Austin und Coventry Climax). Höhepunkt der Fertigung 1959/60 mit etwas über 100 Autos pro Jahr.
TVR: Herstellung von kleinen Sport- und Rennwagen seit 1954 mit Motoren verschiedener Hersteller, ab 1963 auch Typ Griffith mit Achtzylinder-Ford-Motor. Ab 1960 etwa 100 bis 200 Autos pro Jahr.
TX: Produktion von Automobilen seit 1966(?), wahrscheinlich aber erst seit 1970, Sportwagen mit Triumph-Motor.
Großbritannien, PKW 1945 – 1968, Tabelle
Unipower: Die Firma stellte seit 1937 allradgetriebene Schlepper für die Forstbewirtschaftung her. Daneben Bau von ca.75 kleinen Sportwagen auf Basis des Mini-Cooper seit 1966 bis 1970.
Vanden Plas: Karosseriebauer. Fertigung von Karosserien für den Austin Princess seit 1952, ab 1959 unter eigenem Namen als Vanden Plas Princess bis 1980.
Vauxhall: Produktion von Automobilen seit 1903. Die Firma gehörte seit 1925 zu General Motors und zeigte schon vor de zweiten Weltkrieg stilistische Ähnlichkeiten mit Opel, was sich nach 1945 noch weiter verstärkte, ab etwa 1960 auch hinsichtlich des Typenprogramms: Der Vauxhall Victor entsprach dem Opel Rekord, der Vauxhall Viva dem Opel Kadett, und die größeren Typen Velox, Cresta und Ventora dem Opel Kapitän bzw. Admiral. Bedauerlicherweise fehlen von diesem im hiesigen Zeitabschnitt viertgrößten britischen PKW-Hersteller (nach Ford, Austin, Morris) die jährlichen Produktionszahlen der einzelnen Typen.
Wolseley: Herstellung von Autos seit 1899 bis 1975, seit 1927 bei Morris, der unter dem Namen von Wolseley luxuriösere Ausführungen seiner Modelle fertigte. In der Nachkriegszeit unterschieden diese sich äußerlich häufig nur noch durch den in Mercedes-/Rolls-Roxce-Stil gehaltenen Kühlergrill. Die Produktionsstatistik ist durch Clausager 2016 optimal aufgearbeitet worden, indessen wird bei der Lektüre klar, daß auch hier der Teufel im Detail steckt: Für die Jahre 1945 bis 1948 gibt es keine jährliche Produktionsstatistik, sondern nur Verkaufszahlen (sales), die nicht unerheblich unter den bislang wohl aufgrund von Chassisnummern ermittelten Produktionszahlen liegen. Clausager versucht das durch entsprechende Recherchen zu korrigieren und kommt so zu Zahlen, die mit den Verkaufszahlen (wenn man weitere Restverkäufe auch 1949 postuliert) einigermaßen korrelieren. Für die folgenden Jahre gibt es bei Clausager verschiedene Tabellenwerke, die -wie könnte es anders sein? natürlich für ein und dasselbe Modell jeweils geringfügig abweichende Zahlen enthalten: Dies mag zum einen darauf zurückzuführen sein, daß teils Werksabnahmen, teils Verkäufe gezählt werden, teils wohl auch für Auslandsmontage zerlegte Autos (CKD) mitgezählt werden oder auch nicht.