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Deutschland, Lastendreiräder 1919 – 45

 

Allgemeine Gesamtstatistik:

Es gibt Gesamtstatistiken für Dreiräder für die Jahre 1926 bis einschließlich 1941, für die Zeit 1942 bis 1945 ist die Dreiradproduktion der einzelnen Firmen einigermaßen vollständig dokumentiert. Vor 1926 ist die von mir angenommene Dreirad-Gesamtproduktion mehr oder weniger spekulativ. Unklar ist, inwieweit in der Gesamtstatistik auch Dreiräder zur Personenbeförderung erfaßt sind.
Das Dreirad hat gegenüber dem Vierrad den Vorzug, daß es entweder auf einen umständlichen Lenkmechanismus oder ein Differential verzichten kann. Es hat den Nachteil einer schlechteren Straßenlage, was aber vor allem bei niedrigen Gechwindigkeiten nicht so ins Gewicht fällt. So hatte bereits Benz sein erstes Fahrzeug als Dreirad ausgebildet.
Das Dreirad als Kraftfahrzeug ist üblicherweise eine Spielart des Motorrades. Um das Motorrad zur Lastenbeförderung tauglich zu machen, erhält es entweder vor („Vorderlader“) oder hinter dem Fahrersitz („Hinterlader“) eine auf einer Achse ruhende Pritsche. Die mit einem derartigen Vehikel transportierbare Last beträgt selten mehr als 500 kg, das Fahrzeug ist also für Kleinbetriebe und Lieferanten geeignet und beginnt in den Zwanzigerjahren, zu ähnlichen Zwecken gebaute dreirädrige Fahrräder abzulösen.
Da die Motorradproduktion in Deutschland ab den Zwanzigerjahren florierte, nahm auch die Dreiradproduktion eine verhältnismäßig bedeutende Stellung ein. Hinzu kommt, daß aufgrund Gesetzes von 1924 auch Dreiradfahrzeuge bis 200 ccm Hubraum führerschein- und steuerfrei waren. Als es mit der Zeit gelang, immer höhere Leistungen aus Motoren herauszuholen, konnten auch derartigen Kleinfahrzeuge seit etwa  Ende der Zwanzigerjahre mit halbwegs brauchbaren Leistungen aufwarten. Angesichts der Vielzahl der Modelle erschien es angezeigt, Dreiräder in einer gesonderten Tabelle zusammenzufassen, zumal auch die Statistiken Dreiräder in einer gesonderten Tabelle führen.
Die Dreiradproduktion in Deutschland nahm auffällig in der Zeit der Wirtschaftskrise zu, begann aber aber ab etwa 1933 zu stagnieren. Nach dem Schell-Plan von 1939 sollte nur noch ein Dreiradtyp – der von Tempo- gebaut werden; alle Firmen, die noch Dreiräder produzieren wollten, hatten dieses Dreirad in Lizenz zu bauen: So sollte die Ersatzteilbeschaffung minimiert und die Ressourcen der Wirtschaft voll ausgenutzt werden.
Es gab daneben dreirädrige Kleinwagen zur Personenbeförderung, die aber stückzahlenmäßig nie eine Rolle spielten. Sofern derartige Fahrzeuge mehrheitlich oder ausschließlich der Personenbeförderung dienten, sind sie bei „Personenwagen“ aufgeführt. Hierzu gehören im Deutschland der Zwischenkriegszeit als bekannteste Diabolo und Kaiser (Oschersleben), aber auch der Goliath Pionier.
Daneben stellten auch Firmen, deren Schwerpunkt bei der Herstellung von Lastendreirädern lag (z.B. Tempo, Standard), auf Wunsch auch Dreiräder her, die mit einer Fahrgastkabine der Personenbeförderung dienten.
Aufgeführt sind in dieser Tabelle nur Lastendreiräder.
Daneben dürften in den 20erjahren von etlichen Kleinstfirmen in irgendwelchen Hinterhöfen und Garagen aus Motorradteilen Dreiräder zusammengebastelt worden und Motorräder zu Dreirädern umgebaut worden sein. Fraglich ist allerdings, inwieweit diese Kleinstserien bzw. Einzelexemplare überhaupt statistisch erfaßt wurden.

Generelle Übersicht:
Den Markt beherrschten zunächst die noch aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg bekannten Marken Phänomen und Cyclon, beide gaben 1924/5 den Dreiradbau auf. Stattdessen kamen als neue Marktführer Goliath, Tempo und Framo, wobei Goliath und Tempo jeweils etwa 1/3 aller in Deutschland hergestellten Dreiräder baute, Framo etwa 1/6. Das restliche Sechstel teilten sich alle übrigen sonst noch bestehenden jeweils etwa 20 Firmen, deren jährlich gebaute Stückzsahl kaum nennenswert gewesen sein kann: Es errechnen sich in den Zwanzigerjahren im Schnitt etwa 5-10 Stück, in den Dreißigerjahren ca.50 Stück/Jahr je Firma: Es stellt sich daher die Frage, ob viele der Firmen -deren Existenz sich meist nur aufgrund von werbenden Anzeigen in Fachzeitschriften nachweisen läßt- überhaupt je Fahrzeuge gefertigt haben, oder ob nicht das Vorhaben im Projekt- bzw. Prototypen-Stadium steckenblieb. 

Literatur:
Gebhardt, Wolfgang H:
Deutsche Lieferwagen, Alle Marken und Modelle bis 1,5 Tonnen seit 1896, Stuttgart 1998 (Gebh.Lief.)
Metternich, Michael Graf Wolff v.: 100 Jahre auf 3 Rädern, Deutsche Dreispurfahrzeuge im Wandel der Zeiten, München 1992 (M3R)
Lipp, Hans: Kraftfahrzeuge in Deutschland 1930-40, Baujahre und Chassisnummern, München 2017 (KiD)

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Die einzelnen Marken:

Acezet, Berlin: Motorradhersteller, ferner Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1922 bis 1926.

ADE, Waltershausen: Gegründet 1920, stellte das Werk vor dem 2. Weltkrieg nur diverses landwirtschaftliches Gerät her. Daneben kurzzeitig Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1931 bis 1933. Nach dem 2. Weltkrieg konstruierte und baute das mittlerweile verstaatlichte Werk den Kleinst-LKW „Multicar“.

Alba, Stettin: Motorradhersteller, ferner Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1925 bis 1926.

Albrecht, Berlin: Dreirädrige Versehrtenfahrzeuge („Krankenfahrstühle“) in unbekannter Stückzahl 1929 (oder schon ab 1924?) bis ca.1955, angeblich ca. 600 Stück (oder bezieht sich diese Angabe ausschließlich auf die Nachkriegsproduktion?).

Alfi, Berlin:  Nachdem die Firma mit Kleinwagen keinen Erfolg gehabt hatte, versuchte sie es mit der Produktion von Lastendreirädern 1927 bis 1928 in unbekannter Stückzahl.

Alge: Siehe Geißler

Andrees, Düssldorf: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl mit unbekannten Daten 1925 bis 1928 oder 1924 bis 1927.

Ansbach: Nur KiD erwähnt einen angeblich von Ansbach 1929/30 gebautes Lastendreirad mit dem Typennamen „Express“. Liegt eine Verwechselung mit dem glreichnamigen Vierrad-Kleinlaster vor? Zweifel bestehen weiterhin, weil der Typ 1929/30 gebaut worden sein soll, während die Fahrzeugfabrik Ansbach 1928 bereits den Weg zum Konkursrichter gegangen war: DKW übernahm die Fabrik und richtete dort eine Reparaturwerkstatt ein: Sollte es sich um einen Dreiradlieferwagen mit dem Motor des DKW P15 handeln? Alles unklar.

Ardie, Nürnberg: Die Motorradfabrik stellte von 1925 bis 1928 auch Lastendreiräder in kleiner Anzahl her.

Argeo, Berlin: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1924 bis 1927 oder 1925 bis 1929.

Aufbau, Bremen: In unbekannter Zahl Lizenzbau des Borgward Blitzkarren 1925 bis 1928.

Auto-Union: Siehe DKW

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Bauermeister/EBS, Berlin: Neben leichten Motorrädern auch Lastendreiräder von 1924 bis 1930 (oder 1925 bis 1927?) in unbekannter Stückzahl.

Bekamo, Berlin: Insgesamt ca.3400 Motorräder seit 1922, daneben Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1924 bis 1926 oder 1926 bis 1928.

Bernhardt, Berlin: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1925 bis 1926.

Blitz, Berlin: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1926.

BMW, Eisenach: Auf der Basis seiner Motorräder baute das Werk von 1932 bis 1934 insgesamt 600 Lastendreiräder mit Motoren von 200 oder 400 ccm.

Böhme, Berlin: als sehr teuer bezeichnete Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1925 bis 1930.

Bully, Berlin: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1933 bis 1934, vielleicht auch nur 1933 ein Prototyp. Nach Gebhardt ist die Firma in Berlin allerdings nicht ausfindig zu machen.

Busse, Magdeburg: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl ca. 1925.

Carolette: Siehe Knollner

Cockmobil, Nürnberg: 5 Dreiräder der Fa. Cockerell 1924, siehe PKW.

Cursy, Sommerfeld (östl. Frankfurt a.O.):Der Name der Firma steht für Curt Symanski, der von 1921-30 oder 1923-31 sich der Motorradherstellung widmete und dabei auch Lastendreiräder gefertigt haben soll, vielleicht nur ein Einzelstück.

Cyklon, Berlin: Bau der bereits aus den Vorkriegszeiten bekannten „Cyclonette“ in mehreren Varianten zur Lasten-, aber auch zur Personenbeförderung und teilweise bekannter Stückzahl bis 1923.

Diana, München: Bau von Dreiradfahrzeugen in unbekannter Anzahl und unbekannten Daten 1922 bis 1923.

Dick, Frankfurt a.M.: Hauptgeschäft war wohl eine Autoreparaturwerkstatt. Daneben Produktion von Lastendreirädern ab 1925 in ganz geringer Anzahl bis 1939, dann setzte der Kriegsausbruch (und/oder der Schell-Plan) dem Unternehmen ein Ende. Üblicherweise waren es jährlich etwa zwei Stück, in manchen Jahren scheinen es mehr gewesen zu sein, wie einzelne Quellen andeuten.

Deutsche Industrie-Werke/DIW, Spandau: Neben Motorrädern und einem Kleinwagen Fertigung von Lastendreirädern 1926 bis 1932 in unbekannter Anzahl, maximal können es nach dem vergebenen Chassisnummernband 1000 Stück gewesen sein, vermutlich waren es erheblich weniger.

DKW, Zschopau: Etwa gleichzeitig mit der Herstellung von Motorrädern begann die Fertigung von Lastendreirädern, wurde aber ab 1927 in die ebenfalls zu DKW gehörenden Frankenberger Motorenwerke (Framo, s.d.) ausgelagert. 1931 folgten nochmals mindestens 6Stück als Sonderanfertigung für einen italinischen Händler, inwieweit diese mit zeitgleich gebauten Framo-Fahrzeugen identisch waren, war nicht festzustellen.

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Diabolo: Dreirad nur zur Personenbeförderung, siehe PKW

Dromos, Leipzig: Fahrradwerke, auch Anhänger. Lastendreiräder des Typs „Kavalier“ in unbekannter geringer Stückzahl 1933 bis 1934.

EBS: Siehe Bauermeister

Eichler & Bachmann, Berlin: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1924 bis 1925 oder 1926.

EMW, Leipzig: Lastendreiräder von 1926 bis 1929 (oder 1930?). Viele können es nicht gewesen sein: Die Erzeugungsstätte, die heute mit einem Mehrfamilienhaus bebaut ist, hat Fläche allenfalls für eine größere Garage und den einen oder anderen Schuppen im Hof.

Express, Neumarkt Opf.: Fahrräder und Motorräder, ferner 1926 Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl.

FA: Siehe Albrecht

Faun, Nürnberg: Ab 1928 dreirädrige Kehrmaschinen, siehe „Sonstige Kraftfahrzeuge“.

Ferbedo, Nürnberg: Neben Kinderfahrzeugen in den Jahren 1923 bis 1924 Dreiradfahrzeuge in unbekannter Stückzahl.

Festenberg, Hamburg: Die Firma gehörte zu Levering (siehe dort) und fertigte (oder vertrieb nur) das von 1926 bis 1930 gebaute Tritomobil. Siehe Tritomobil.

FLH: Siehe Luther & Heyer

Flottweg, München: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1921 bis 1927.

Framo, Hainichen: Weiterführung der DKW-Lastendreiräder-Produktion ab 1927, Deutschlands drittgrößter Dreiraderzeuger der Zwischenkriegszeit (hinter Tempo und Goliath). In geringem Umfang auch Bau dreirädriger PKW. Dreiraderzeugung 1939 eingestellt, seither nur noch Vierrad-Lieferwagen. Die Jahresproduktion der einzelnen Modelle ist anhand der Chassisnummern gut dokumentiert.

Freund: Siehe Wendax

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Geier, Lengerich i.W.: Fahrradwerke. Herstellung von Lastendreirad-Mopeds ab 1932 bis 1953. Stückzahlen sind im Bundesarchiv ab 1937 überliefert. Bei der Schätzung der Stückzahlen bin ich davon ausgegangen, daß ein Export nicht stattfand, daher die hergestellten Fahrzeuge in etwa den zugelassenen entsprachen

Geißler, Leipzig-Knauthain: Motorradhersteller, der ab 1927 bis 1930 (oder 1932?) auch Lastendreiräder in unbekannter Anzahl herstellte. Umfang sehr schwer zu schätzen, weil der Schwerpunkt wohl immer bei der Motorradherstellung lag.

Ge-Ma-Hi, Magdeburg: leichte Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1924 bis 1925.

Görke, Leipzig: 10 Lastendreiräder mit unbekannten Daten 1922.

Goliath, Bremen: Lasten-Dreiräder seit 1924, Deutschlands zweitgrößter Dreirad-Hersteller (hinter Tempo). Neben Lastendreirädern auch solche zur Personenbeförderung (Goliath Pionier).  Die Dreiradproduktion lief aufgrund des Schell-Plans 1939 aus, hat 1946 aber wieder begonnen. Ab 1927/8 ist die Jahresproduktion durch Chassisnummern gut dokumentiert, davor von mir geschätzt.

Gutbrod/Standard, Stuttgart-Feuerbach: Produktion von Dreirädern und Kleinlieferwagen ab 1932, in geringem Umfang auch PKW. Ab 1939 wurde nach den Vorgaben des Schell-Plans statt eines eigenen Modells der Tempo A400 in relativ großen Stückzahlen in Lizenz hergestellt. Für 1940 ist ein Absatz von 2.708 Fahrzeugen belegt, also werden auch etwa 2.700 Stück gefertigt worden sein. Die Gesamtproduktion für Dreiradfahrzeuge 1941 betrug 92% derjenigen von 1940: Nimmt man dies auch für Gutbrod an, betrug die Produktion 1941 ca. 2.500 Stück (oder ca.200/Monat). Für 1942 fehlen für die erste Jahreshälfte Zahlen, in der 2. Jahreshälfte wird Gutbrod nicht mehr erwähnt, die Produktion ist also im Laufe der ersten Jahreshälfte ausgelaufen und dementsprechend auf ca. 500 bis 1000 Stück zu schätzen. Dann ruhte die Dreirad-Produktion bis 1945.

Hanseat, Hamburg: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1926 bis 1927.

HeLo, Berlin: Dreiräder in unbekannter Stückzahl -je nach Quelle- frühestens 1923 bis maximal 1925.

Huy, Dresden: Motorradbauer. Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1925 bis 1929.

Imperia, Bad Godesberg: Die 1924 bis 1935 existierende Motorradfabrik stellte von 1927 bis 1929 auch Lastendreiräder in unbekannter Anzahl her. Viele werden es nicht gewesen sein, sonst wäre die Produktion nicht nach zwei Jahren wieder aufgegeben worden.

Induhag, Düsseldorf: Herstellung eines dreirädrigen Kleinautos -auch mit Elektromotor-  in unbekannter Stückzahl 1921 bis 1922 oder 1922 bis 1924. Siehe PKW.

Knöllner, Ravensbrück: siehe PKW

Komet /Kondor: Siehe Rinnerberger

KoWu, Hamburg: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1926 bis 1929.

Landgrebe, Dresden: Der Ingenieur Carl Otto Landgrebe arbeitete bei der Maschinenfabrik Loebel in Leipzig und konstruierte dort das Walmobil. 1921 schied er dort aus und entwickelte in Dresden das Fahrzeug weiter. In welchem Umfang und wo diese Weiterentwicklungen hergestellt wurden, ist unklar, wahrscheinlich blieb es bei Prototypen und Projekten. Ab 1925 baute die Dresdener Firma Universelle ein von Landgrebe konstruiertes Lastendreirad, siehe Universelle.

Lenz: Herstellung von Lastendreirädern an unbekanntem Ort in unbekannter Stückzahl 1926.

Lesshaft, Berlin: Produktion kleiner Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1925 bis 1926.

Levering, Hamburg, später Leipzig: Siehe Tritomobil

Liwaba (Lieferwagen-Bau-Ges.), Hamburg: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1930 bis 1931.

Loebel, Leipzig: Maschinenfabrik, in der 1919 bis 1921 der Ingenieur Landgrebe das Dreiradfahrzeug „Walmobil“ entwarf und fertigen ließ. 1921 schied er aus, vom Walmobil erfolgte noch ein Abverkauf von 10 Stück, und Landgrebe errichtete in Dresden eine eigene Produktionsstätte s.o., Landgrebe).

Luther & Heyer, Berlin: Das seit 1924 in der Kraftfahrzeugbranche tätige Unternehmen produzierte Lastendreiräder von 1933 bis 1939 in drei Motorvarianten. Die (geringe) jährliche Gesamtstückzahl ist überliefert.

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Magnet, Berlin-Weißensee: Hauptsächlich Bootsmotorenbau. Daneben Bau von Lastendreirädern seit der Vorkriegszeit bis 1925. Zahlreiche Modelle, die ich wahrscheinlich nicht alle erfaßt habe. Üblicherweise eigene Motoren. Gebaute Stückzahlen unbekannt und lediglich geschätzt: Die Marke hielt sich immerhin über ein Jahrzehnt, und Berlin bot einen guten lokalen Markt. Möglicherweise war die Produktion höher (ähnlich Cyclon?), beide Firmen haben in ihrer Vita Parallelen.

Mammut, Nürnberg: Herstellung von Motorrädern 1924 bis 1933, von Lastendreirädern in unbekannter Anzahl 1925 bis 1929. Die Anzahl scheint nicht groß gewesen zu sein, sonst hätte man den Bau nicht 1929 wieder aufgegeben. Möglicherweise habe ich zu hoch geschätzt.

Manderbach, Wissenbach / Dill: Herstellung von Lasten-Dreirädern ab 1928, später auch Vierrad-Lieferwagen. Die Chassisnummern sind nur anfänglich für einzelne Jahre überliefert, und grundsätzlich für alle in einem Jahr (oder längeren Zeitabschnitt) gebauten Typen. Ab 1935 helfen vom statistischen Reichsamt veröffentlichte Zulassings- und später auch Produktionszahlen bei der Schätzung des Umfanges der jährlichen Produktion. Bei der Verteilung der Typen fälltt auf, daß ab 1935 die Fahrzeuge mit 200ccm-Motor stark überwiegen, ich habe dies daher auch für die Zeit davor angenommen.

Märkische Kraftfahrzeug-Fabrik: Siehe Knöllner

Maschinen- und Motorenbau-Gesellschaft, Berlin: Herstellung eines mit „Transportette“ bezeichneten Lastendreirades in unbekannter Stückzahl 1926.

Matthes, Ulm: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1931 bis 1932.

Mayr, München: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1927 bis 1934.

Merkur, Quickborn / Holstein: Fertigung von Lasten-Dreirädern 1929 bis 1939 in unbekannter geringer Anzahl, 1933 waren es 6 Stück. Hierauf beruhen meine Schätzungen, wobei ich für die Zeit 1930-32 (Dreirad-Boom)eine etwas höhere Zahl angenommen habe. Auffällig ist die Vielzahl der Modelle sowie die Tatsache, daß alle Motoren in Eigenregie hergestellt wurden.

Meyra, Vlotho: Dreirädrige Versehrtenfahrzeuge („Krankenfahrstühle“) in unbekannter Stückzahl seit 1937 zunächst bis 1940, erneut nach dem 2. Weltkrieg.

MGH (Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn), Heilbronn: Die seit dem 19. Jahrhundert im Lokomotiven- und Lokomobilenbau tätige Firma baute ab 1927/8 vom Ingenieur Küchen entwickelte Motorradmotoren, ferner im Jahr 1930 Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl.

Monos, Berlin: Die ursprünglich in Wien ansässige Firma produzierte ab 1928 Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl, Konkurs 1930.

Mops: Dreirädriger Kleinst-PKW, 1923 bis 1925, siehe PKW.

Motrix: Siehe Stobernack

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Nestoria, Nürnberg: Produktion von Motorrädern ab 1922, Lastendreiräder 1929 bis 1931 (oder bis 1932/3?) in unbekannter Anzahl.

Netzschkauer Nemalette: siehe PKW.

NMK, Karlsruhe: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1925, möglicherweise bis 1927.

Nordhusia, Nordhausen: Versehrtefahrzeuge in unbekannter wohl geringer Zahl 1926 bis 1927.

Oberwetter, Bielefeld: Motorräder in kleinem Umfang seit 1924, immer mit Fremdmotoren. Dreirädrige Versehrtenfahrzeuge („Krankenfahrstühle“) in unbekannter Stückzahl ab ca.1927, vermutlich neben den Motorrädern durchgehend bis mindestens 1938, nach 1945 keine Produktion mehr.

Onnasch: siehe PKW.

Ostner, Brand-Erbisdorf: Produktion von Lastendreirädern ab 1932 (oder schon 1928?), Anzahl ab 1933 durch die Quellen aus dem Bundesarchiv einigermaßen erschließbar. Einstellung der Produktion kriegsbedingt 1941. Nach Kriegsende wurde Ostner aus der Sowjetzone als „Kapitalist“ vertrieben, Neubeginn in Sulzbach-Rosenberg in Bayern 1950 mit Vierrad-Transportern, die Firma kam 1955 zu Faun.

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Per, Zwickau: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1925 bis 1926.Petri & Lehr, Dietzenbach: Fertigung von Dreirädern für Versehrte seit etwa 1935(?) in unbekannter Anzahl, die anhand der Zulassungszahlen bis 1940 einigermaßen schätzbar ist, danach kurzzeitig ansteigt, seit 1943 jedoch nicht mehr nachweisbar ist.

Phänomen, Zittau: Herstellung des „Phänomenobil“, eines Personen- oder Lastendreirades bis 1926. Anzahl überliefert, jedoch getrennt nach Geschäftsjahren (1.10. bis 30.9.), ich habe dem Rechnung getragen, indem ich von jedem Jahrgang ¾ der produzierten Dreiräder genommen,  vom Folgejahr ¼ hinzugezählt und so die Jahresproduktion geschätzt habe. Ab 1927 nur noch Herstellung von Vierradtransportern.

Phoenix Fahrzeugfabrik Bruno Viertmann, Bielefeld: Produktion von kleinen Lastendreirädern ab 1935 in unbekannter Anzahl. Falsch ist, daß die Produktion bereits 1939 endete, sie ist anhand der Akten des Bundesarchivs noch 1944 nachweisbar.

Presto, Chemnitz: Zum Zwecke des Baues von Lastendreirädern revitalisierte NAG den Firmennamen, Bau in unbekannter Stückzahl 1933 bis 1934 mit 98ccm-Fichtel & Sachs-Motor.

Riebe/RAG, Berlin: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1921 bis 1923.

Rinne, Berlin: Hauptsächlich Bau kleiner Zweitakt-Einbaumotoren. Daneben leichte Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl  1923.

Rinnerberger, Hamburg: Herstellung von Lastendreirädern in unbekannter Stückzahl 1927 bis 1929.

Rollfix, Hamburg: Herstellung von Lastendreirädern 1923 bis 1935/6 in unbekannter Anzahl. Auffällig sind die im Vergleich zur Leistung recht hohen Nutzlasten. Für die Jahre 1933 bis 1937 existieren Zulassungszahlen, sodaß eine ungefähre Schätzung der Produktion möglich ist. Bei der Verteilung auf die einzelnen Typen habe ich unterstellt, daß –ähnlich wie bei Tempo- die Dreiräder mit bis zu 250 ccm Hubraum am meisten gebaut wurden, gefolgt von denen mit bis zu 400 ccm. Ab 1936 Weiterbau bei Stobernack, Wandsbek, unter dem Namen Motrix, siehe dort. Ab 1936 erfolgte der Weiterbau durch die Firma Stobernack unter dem Namen Motrix, siehe Stobernack.

RWN (Rudolf Weide Nordhausen) : Siehe Weide

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Scharrer & Groß, Nürnberg: Motorradhersteller, auch Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1926 bis 1932.

Schivelbusch: Siehe EMW

Schmidt: Siehe Merkur

Schmitz: 6 Dreiradfahrzeuge mit unter 250 ccm Hubraum 1939. Ansonsten ist über die Firma (Ort, Bestandsdauer, Typen, …) nichts bekannt.

Schüttoff, Chemnitz: Motorradbau. Daneben Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1928 bis 1932.

Schwabenthan, Berlin: (nicht: Schwabenthau!) Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1922 oder 1925 bis 1926.

Slevogt: siehe PKW

Solomobil, Berlin: siehe PKW

Standard: Siehe Gutbrod

Steber, Frankfurt a.M.: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1926 bis 1927.

Steigboy, Leipzig: Produktion von Lastendreirädern 1926 oder 1927 bis 1930 in unbekannter Anzahl. Die Schätzungen sind möglicherweise –insbes. für 1929- zu hoch.

Stobernack, Hamburg-Wandsbek: Weiterbau der  Lastendreiräder „Rollfix“ (s.o.) unter dem Namen „Motrix“ 1936 bis 1937/8. Die Anzahl läßt sich durch die überlieferten Zulassungszahlen einigermaßen abschätzen, sofern man keinerlei Export unterstellt.

Stock, Leipzig: Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl 1932 bis möglicherweise 1933.

SuG: siehe Scharrer & Groß

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

TAMAG, Krefeld: Dreirad-PKW und Lastendreiräder, nur Prototyp(en) oder ganz wenige 1932 bis 1934.

Tempo, Hamburg-Harburg: Größter deutscher Dreiradhersteller. Fertigung von Lastendreirädern ab 1928. Fertigungszahlen der einzelnen Typen wie auch die Gesamtjahresproduktion bei Schumann, Tempo-Chronik wie auch durch den entsprechenden Veteranen-Club überliefert, diese decken sich auch in vielen Punkten mit den Chassisnummernfolgen bei KiD, indessen stecken die Tücken im Detail:

– Wenn die Gesamtzahl der 1933 gebauten Tempo-Dreiräder stimmen soll, muß die Anzahl der gebauten F6 um etwa 1000 niedriger sein, als sich aus den Chassisnummern (20000 – 22256) errechnet, dito 1934 um 2000 niedriger, als sich aus der Chassisnummernfolge (22257 – 26100) errechnet, es können also nur etwa 3.100 statt 6.100 Tempo F6 gebaut worden sein.
– Schumann zählt bei den Typen F14 bzw. D400 788 Stück doppelt, 300 Stück zum Typ D400 statt (richtig) zum F14.
– Schumann und www.tempo zählen 9.600  Tempo E200 und 6.294 Tempo A 200, hierbei werden die Chassisnummern 269886 – 272.600 doppelt gezählt, also insgesamt 2.715 Stück zu viel.
– Da möglicherweise der Vierradtyp A 600 bis 1943 in erheblichen Stückzahlen weitergebaut wurde, ist die Anzahl der zwischen 1940 und 1943 gebauten Dreiräder Tempo A400 spekulativ.

Theis, Berlin-Charlottenburg: siehe PKW

Tourist, Berlin-Temprelhof: Personen- und Lastendreiräder in unbekannter Stückzahl aus der Zeit vor 1914 bis  1920.

Transportette: Siehe Schwabenthan oder Maschinen- und Motorenbau-Gesellschaft

Tritomobil, Hamburg, später Leipzig: Die Fa. Levering baute unter dem Namen „Tritomobil“ Dreiräder, nach Metternich von 1924 bis 1926, nach Gebhardt in Hamburg von 1926-7 und in Leipzig von 1927-30. Die 190 nach Metternich angeblich gebauten Lastendreiräder erscheinen für die 2 Jahre von 1924 bis 1926 sehr viele, wären aber für die 5 Jahre 1926-30 eine glaubhafte und nachvollziehbare Anzahl.

Universelle, Dresden: Hersteller war die Cigaretten-Maschinenfabrik J. C. Müller & Co, Dresden, Abt. Motorfahrzeugbau. Der Ingenieur Carl Otto Landgrebe (siehe oben) konstruierte das Dreiradfahrzeug einschließlich Motor, das dort von 1925 bis 1928 (Restverkauf bis 1929) in unbekannter Stückzahl gebaut wurde. Daneben entstanden Motorräder mit dem gleichen Motor. Überliefert ist für die Dreiräder ein Motornummernband für die 250ccm-Motoren von 101 – 300 sowie ab 400, ob und inwieweit diese Nummernbänder ausgeschöpft waren, bleibt offen. Eine größere Lieferung erfolgte an die Reichspost. Die Fahrzeuge waren nicht nur in Sachsen, sondern auch in den sudetendeutschen Gebieten der Tschechoslowakei verbreitet, wo die Bevölkerung deutsche Produkte den tschechischen vorzog. Auffällig ist auch, daß die Marke noch 1940 als im deutschen Kraftfahrzeugbestand vorhanden erwähnt wird, und daß etwa vier komplette Dreiräder und einige in Teilen noch vorhanden sind.  Dies alles spricht für ene höhere Produktionszahl, indessen der kurze Produktionszeitraum von 4 Jahren für eine niedrige: Vielleicht war es so, daß nach Abwicklung des Post-Auftrages die sonstigen Bestellungen doch so spärlich waren, daß sich eine Produktion nicht mehr lohnte. Das lange Vorhandensein zahlreicher Exemplare mag damit erklärt werden, daß es Fahrzeuge waren, die die Reichspost irgendwann abstieß, und die als Gebrauchtfahrzeuge von Handwerkern gerne genommen wurden. Nach dem 2. Weltkrieg dürfte die Mangelwirtschaft des Sozialismus für eine entsprechende Langlebigkeit der überlebenden Exemplare gesorgt haben.

Velox: Siehe Scharrer & Groß

Victoria, Nürnberg: Die Motorradfabrik produzierte auch Lastendreiräder 1925 bis 1936 in unbekannter Anzahl. Aus den in den Dreißigerjahren überlieferten Zulassungszahlen kann ungefähr eine jährlich produzierte Anzahl erschlossen werden. Gleichwohl bleiben viele Detailfragen derzeit noch offen.

Vosteen, Bremen: Eine Firma, die bislang weder im Schrifttum noch im Netz irgendwo erwähnt wurde. Das Adreßbuch von Bremen aus den Dreißigerjahren gibt Auskunft: H.Vosteen hatte spätestens seit 1932 eine Schlosserei und Fahrradhandlung im Buntentorsteinweg 82 in Bremen. Seit 1935 firmierte er mit „Fabrikation von Transportdreirädern für alle Branchen, Krankenwagen usw.“ in der ca. 1,5 km entfernten Grünenstraße 113. Die Dreiräder hatten einen 197 ccm-Motor (höchstwahrscheinlich von ILO) mit 5,5 PS. Aufgrund der überlieferten Zahlen konnten jährlich im Schnitt ca. 40 Transportdreiräder abgesetzt werden, insgesamt bis 1939 etwa 200 Stück. Dann dürfte der Schell-Plan dem Unternehmen ein Ende gesetzt haben. Irgendwelche Photos oder Zeichnungen der gebauten Fahrzeuge sind (noch) nicht bekannt, ebenso gibt es heute wohl kein Exemplar dieser Marke mehr: Über das Aussehen der Vosteen-Dreiräder kann daher nichts gesagt werden. Neben Dreiradfahrzeugen sollen auch Motorräder gebaut worden sein.

Vögele, Mannheim: Ursprünglich Bahn-Oberbaubedarf mit Sitz in Mannheim, ab etwa 1930 auch Straßenbaumaschinen, die heute den Schwerpunkt des  2010 nach Ludwigshafen verlegten Unternehmens darstellen. In der Zulassungsstatitik 1939 tauchen 20 Dreiradfahrzeuge dieser Marke, Hubraum über 250 ccm, auf. Ob es sich hierbei um Vorläufer des 1950 vorgestellten Dreirad-Transportkarrens handelt, ob Identität mit den 1940 zugelassenen 10 Zugmaschinen mit unter 15 PS Leistung besteht – alles unbekannt.

Walmobil, Leipzig und Dresden:  siehe Loebel Werkzeugmaschinenbau. Produktion von Lastendreirädern, die der Ingenieur Carl Otto Landgrebe konstruiert hatte,  unter dem Namen Walmobil (auch zur Personenbeförderung) 1919 bis 1921 in unbekannter Stückzahl. Die Produktion erfolgte zunächst in Leipzig, wurde 1920 zunächst nach Dresden und im gleichen Jahr wieder zurück nach Leipzig verlegt, wo sie 1921 endete.

Weide, Nordhausen: Fertigung von Personen- und Lastendreirädern 1925 (oder 1926?) bis 1933: 80 Stück. Meine Verteilung dieser 80 Stück auf die Produktionszeit ist allerdings etwas spekulativ.

Weise, Berlin: Produktion eines „Expreßdreirades“ in mehreren Motorvarianten 1929 bis 1939 in meist bekannter (geringer) Anzahl.

Weiss, München:  Produktion von Lastendreirädern 1929 – 1931 in unbekannter Stückzahl.

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle

Wendax/Freund, Hamburg: Herstellung von Lastendreirädern seit 1933 bis 1938/9 in bekannter (geringer) Anzahl, dann setzte wohl der Schell-Plan ein vorläufiges Ende. Erneute Kraftfahrzeugproduktion nach 1945 bis zum Konkurs 1951.

Wesnigk:  Bau dreirädriger Personenwagen, siehe PKW

Wittekind:  siehe PKW

Wittler, Bielefeld: seit Anfang des 20. Jahrhunderts Nähmaschinen und Fahrräder-Produktion. Fertigung von Lastendreirädern 1935 bis 1939 in unbekannter Anzahl, die Stückzahl kann ab 1935 anhand der überlieferten Zulassungszahlen einigermaßen geschätzt werden.

Würdig, Leipzig:  Motorradfertigung ab 1927, dazu Produktion von Lastendreirädern unbekannten Typs von 1933 bis 1937. Der Produktionsumfang kann anhand der überlieferten Zulassungszahlen ab 1935 halbwegs verläßlich geschätzt werden, sofern man keinerlei Export unterstellt.

Zetge = Zimmer & Gehlich, Moys, ab ca.1924 Dresden:   Das Kürzel Zetge stand für die Namen der Inhaber: Zimmer & Gehlich. Die Firma bestand zunächst in Moys (Moys wurde 1929 nach Görlitz eingemeindet) und baute dort von 1922 bis 1924 das „Zetgelette“ genannte Motorrad, auch als Lastendreirad, mit-DKW-Motoren (123, 143 und 173 ccm). Die Firma verlegte ihren Sitz 1924 von Moys nach Dresden in die Gerichtsstraße 27 (oder auch in die Mosczinskystr.7) und betrieb dort weiterhin bis 1926 (oder 1925 ?) Motorrad- und Dreiradbau. Als Inhaber wird 1925/6 ein gewisser H.Knipp genannt, offenbar wurde an ihn die Firma verkauft, und Zimmer und Gehlich schieden aus. Es entstanden in Dresden stärkere Maschinen mit 248ccm-Baumi- und 343 ccm- und 490 ccm-Jap-Motor unter dem Namen Zegemo oder auch Zegema. Zu Stückzahlen ist nichts bekannt

Zündapp, Nürnberg: Die Motorradfabrik stellte aus Motorrädern abgeleitete Lastendreiräder seit 1926 oder erst 1933  bis 1935 in unbekannter Anzahl her. Ich bestreite eine Fertigung noch 1935, da in diesem Jahr die überlieferten Zulassungszahlen keine Zündapp-Dreiräder verzeichnen.

Deutschland, Lasten-Dreiräder 1919 – 1945 – Tabelle