Deutschland – Militärfahrzeuge 1919 – 45

Allgemeine Gesamtstatistik:
Zur Rüstungsindustrie (und damit zu den militärischen Sonderfahrzeugen) gibt es etliche Statistiken, die allerdings fast alle den Nachteil haben, erst ab etwa 1938, manche auch erst 1941 zu beginnen.
Die überlieferten Zahlen weisen bisweilen Unterschiede auf. Grundsätzlich müssen wir unterscheiden:
– den Produktionsausstoß der Industrie und
– die Abnahme durch die Wehrmacht.
Ersterer ist in der Regel höher, da nicht jedes produzierte Fahrzeug abgenommen wird: Einige wiesen Mängel auf, andere blieben als Testfahrzeug im Werk, wurden vor Abnahme durch einen Bombenangriff zerstört, wurden statt an die Wehrmacht an Verbündete oder nichtmilitärische Dienststellen (Polizei, OT) geliefert. Ebenso mag es vorgekommen sein, daß im Dezember eines Jahres fertiggestellte Fahrzeuge erst im Folgejahr von der Wehrmacht abgenommen werden. Zumindest kleinere Differenzen in den Statistiken (1-2%) lassen sich so erklären.
Differenzen zwischen statistischen Angaben und tatsächlicher Fertigung im Jahr 1945 erklären sich daraus, daß viele Statistiken nur die Januar- und vielleicht die Februar-Zahlen verwerten, für März (und April) 1945 liegen zumindest zentral keine Fertigstellungsmeldungen mehr vor, sondern nur ein sich am Februar-Ausstoß orientierendes Planungssoll, das im Zweifel nicht mehr erreicht worden ist: Bereits im Februar 1945 begann das Transportsystem der Reichsbahn restlos zusammenzubrechen, es fehlten also bei den Firmen wichtige Einzelteile der verschiedensten Art, sodaß die Fabriken –die häufig erst in der zweiten Aprilhälfte in alliierte Hände fielen- praktisch keine Fahrzeuge mehr fertigstellen konnten, weil es an irgendwelchen zuzuliefernden Teilen (Zündkerzen, Vergaser, Reifen, Scheinwerfer, Glas für die Scheiben etc.) fehlte. Infolgedessen muß der März-Ausstoß schon sehr gering gewesen sein, im April 1945 wird quasi nichts mehr produziert worden sein. Außer bei Panzern ist jegliche Produktion für März/April 1945 von mir geschätzt worden, üblicherweise mit ¼ bis ½ der Februar-Fertigung.
Die verwendeten Statistiken entnehme ich hauptsächlich Hahn, Waffen und Geheimwaffen Bd.II sowie Boelcke, Deutschlands Rüstung im 2. Weltkrieg. Im Weltnetz fand ich unter www.feldgrau.com von Jason Long: Production Stats on German AFVs 1938-45, einige interessante Fakten, leider ist diese Seite nicht mehr greifbar.. Die bei Oswald, Kraftfahrzeuge und Panzer der Wehrmacht, angegebenen Zahlen sind meist identisch mit denen von Boelcke, vermutlich von dort abgeschrieben. Daten zur Panzerproduktion liefert auch Mueller-Hillebrand, Das Heer 1933-45 Bd.III, die dortigen Tabellen fassen aber vielfach mehrere Typen zusammen, deren Identifizierung manchen Autoren nicht gelingt und sie zu Fehlschlüssen verleitet.

Literatur:
Hahn, Gunther, Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933-45, Bd.II, Koblenz 1987: (Hahn) Diesem Buch wurden die meisten Stückzahlen für militärische Sonderfahrzeuge entnommen
Spielberger, Walter J., Militärfahrzeuge, 11 Bde., Stuttgart ab ca.1980 (Spielb.+Bd.+S.) Daten und Stückzahlen für militärische Sonderfahrzeuge vor allem für die Zeit vor 1940.
Doyle u.a., Panzer Tracts (PzTracts + Nr.+S.): Die Verfasser dieser recht teure Serie von Heften sind bemüht, die Produktion militärischer Sonderfahrzeuge (ab 1939 monatlich) zu erfassen und benutzen die dazu in den USA offensichtlich verbliebenen 1945 erbeuteten Originalquellen. Diese Hefte stellen damit zum Thema Produktion das Beste dar, was es derzeit auf dem Markt gibt. Leider ist mittlerweile ein Teil der Verfasser gestorben, und die Serie scheint nicht mehr fortgeführt zu werden.
An Quellen aus dem Weltnetz sind zu nennen:
Feldgrau.com, Research on the German Armed Forces 1918 – 1945: Wertvoll vor allem für die Produktionsangaben 1938 und 1939. Verwirrend manchmal die Klassifizierungen nach englischem Muster.
German armored fighting vehicle production during World War II
https://ww2-weapons.com/german-arms-production/
http://www.kfzderwehrmacht.de/ Diese Seite leidet darunter, daß sie kein vernünftiges Literaturverzeichnis hat und Stückzahlangaben vielfach nicht dem neuesten Forschungsstand entsprechen.

 

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Halb- und Vollketten-Zugmaschinen:
Ich habe die einzelnen Modelle nach den Herstellerfirmen aufgeteilt.

Kettenkrad: Zum ursprünglichen alleinigen Hersteller NSU gesellte sich ab Ende 1943 die Firma Stoewer, die nach Auslaufen der Produktion des leichten Einheits-PKW Kapazitäten frei hatte. Die Produktionszahlen beider Firmen addieren sich genau zu den bei Hahn und Boelcke hinterlegten Zahlen.

Eintonner-Zugmaschine SdKfz.10 und leichter Schützenpanzer SdKfz.250 sowie Abarten: Nachdem bei den Stückzahlen der einzelnen Werke nicht zwischen ungepanzerten und gepanzerten Varianten unterschieden wird, werden zunächst alle gefertigten Fahrgestelle der verschiedenen Firmen zusammengezählt und dann die Zugmaschinen abgezogen.
Bei der Statistik gehen die Zahlen der Zugmaschinen 1941 um 323 Stück (3.834 und 3.511 Stück) auseinander, ohne daß der Grund dafür erkennbar wäre, die Angaben zu den Schützenpanzern sind nahezu identisch.

Dreitonner-Zugmaschine SdKfz.11 und mittlerer Schützenpanzer SdKfz.251: Nachdem bei den Stückzahlen der einzelnen Werke nicht zwischen ungepanzerten und gepanzerten Varianten unterschieden wird, werden zunächst alle gefertigten Fahrgestelle der verschiedenen Firmen zusammengezählt und dann die Zugmaschinen abgezogen.

251 Q 1 hinten rechts genietet RTM

mitlerer Schützenpanzer SdKfz.251, Panzermuseum Saumur

Die 1937/8 gefertigten Hansa-Lloyd KL5 sind in den Statistiken unter „bis 1.9.39 produziert“ offenbar nicht mitgezählt.
Die bei Oswald genannten 2.067 Borgward-Zugmaschinen umfassen nur den Zeitraum bis 31.12.42, der Rest der Borgward-Fertigung ergibt sich aus dem Bundesarchiv. Ob die 80 an Ungarn 1938 gelieferten Exemplare eingeschlossen sind, bleibt offen.
Die bei Hanomag gefertigten 6.270 Stück lassen sich wie geschehen auf die Jahre verteilen, für die Jahre vor 1943 sind es allerdings Schätzungen.
Unterstellt man die 4.300 Stück von Adler als vollständig (und nicht nur als Schätzung), so ergäbe sich die angezeigte Verteilung über die Jahre.
Auto-Union/Horch: Wenn die Gesamtzahl von 7.131 Stück stimmt, wurden 1945 noch 749 Stück bei Horch gebaut.
Die Fertigung bei Skoda mag 1940 begonnen haben, sie lief jedenfalls 1944 aus. Für 1940-42 habe ich die Anzahl geschätzt und mich am Ausstoß 1943 orientiert, 1940 wegen Anlaufens der Produktion weniger. Infolgedessen komme ich bei Skoda auf ca.2.500 bis 2.600 Fahrzeuge und nicht auf 5.000 wie Oswald.
MNH: Die Produktion mag ähnlich wie bei Skoda begonnen haben, sie lief 1943 aus, weil das Werk mit der Panther-Produktion voll ausgelastet war. Es ergibt sich, unterstellt man die Gesamtzahl von 2.870 Fahrzeugen  für 1941 und 2.766 Fahrzeugen für 1942 sowie die Schätzungen für alle anderen Firmen als richtig, die angezeigte Jahresstückzahl.
Bei der Statistik der Zugmaschinen (SdKfz.11) sind bei den Angaben von Hahn wie bei Oswald für die Jahre 1940 und 1941 starke durch nichts erklärbare Differenzen. Die gleichen Differenzen bestehen zwischen der Zahl der mittleren Schützenpanzer (SdKfz.251) nach Long, feldgrau.com und Hahn bzw. Oswald.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Fünftonner-Zugmaschine SdKfz.6: Es liegen exakte Fertigungszahlen der bei Daimler-Benz gebauten Fahrzeuge vor.
Für Büssing gibt Spielberger die genannten Zahlen an, bei Verteilung auf die einzelnen Jahre wie angegeben ergeben sich genau die bei Hahn genannten 1.725 am 1.9.39 vorhandenen und die 100 bis 31.12.39 gefertigten Stück. Die Anzahl für 1940 und 1941 ergibt sich aus der Gesamtzahl, und die für 1942 aus der Restsumme der 1939 bis einschließlich 1942 gefertigten Fahrzeuge. Für 1942 verbleibt eine Differenz von knapp 220 Fahrzeugen, diese müssen bei BMM gefertigt worden sein. Für 1943 liegen die Fertigungszahlen für Büssing und BMM aus dem Bundesarchiv vor.
Die Statistiken der Gesamtproduktion bei Hahn und Oswald weichen in geringem Maße ab, diese Abweichungen sind durch den Unterschied zwischen Produktion und Abnahme durch die Wehrmacht erklärbar.

Achttonner-Zugmaschine SdKfz.7: Der Jahresausstoß für alle beteiligten Firmen für 1943-44 und Jan./Febr.1945 liegt im Bundesarchiv vor.
Wenn Krauss-Maffei von seinem Typ m11 tatsächlich 5.026 Stück bis 8.5.45 gebaut haben will, so mag sich der jährliche Ausstoß vor 1.1.43 verteilt haben wie angegeben. Die Produktion von Borgward errechnet sich dann aus der Differenz zwischen der Produktion von Krauss-Maffei und der Gesamtproduktion.
Die Statistiken der Gesamtproduktion bei Hahn und Oswald weichen in geringem Maße ab, diese Abweichungen sind durch den Unterschied zwischen Produktion und Abnahme durch die Wehrmacht erklärbar. Aus irgendeinem Grunde sind die vor dem 1.1.1935 produzierten Fahrzeuge bei den am 1.9.39 nach Hahn vorhandenen offenbar nicht aufgeführt: Waren sie bereits ausgesondert, ins Ausland (Spanien?) verkauft (jeder Nachweis fehlt!) oder wurden sie irgendwo in einem Reservebestand geführt, den Hahn übersehen hat?

Zwölftonner-Zugmaschine SdKfz.8:
Die Produktion bei Daimler-Benz ist exakt für jedes Jahr aufgeführt, für 1943 und 1944 ergeben sich zu den Zahlen des Bundesarchivs geringe Differenzen, die durch den Unterschied Fertigung/Abnahme erklärt werden können.
Krauss-Maffei fertigte 315 Stück, jedoch bis Februar 1943 (und nicht bis 1941). Für Jan. und Febr. 1943 sind im Bundesarchiv jeweils 10 Stück vermerkt, nimmt man dieses als festen Monatsausstoß auch für die Zeit davor an, so erhält man die von mit vorgenommene Jahresverteilung.
Die Fertigung von Krupp (in Mühlhausen im Elsaß) habe ich aus der übrigbleibenden Differenz ermittelt, die sich ergibt, wenn man von der Jahresproduktion nach Hahn die Produktion von Krauss-Maffei und Daimler-Benz abzieht. Für 1940 erscheint die Produktion recht hoch: Das Werk in Mühlhausen mußte ja erst für die Produktion eingerichtet werden, und damit konnte erst nach dem Frankreich-Feldzug, also ab etwa 1.7.40, begonnen werden und wird einige Zeit gedauert haben: Wem die von mir errechneten 186 Stück zu hoch erscheinen, der müßte eine erheblich höhere Jahresproduktion bei Krauss-Maffei für 1940 annehmen (und eine entsprechend niedrigere für 1941/2).
Die bei Oswald behauptete Produktion in den Skoda-Werken fand ich nirgendwo belegt, zumindest in der Zeit 1943-45 nicht. Wenn überhaupt, kann die Fertigung eigentlich nur zwischen 1940 und 1942 erfolgt sein. Möglichwerweise sind die von mir für Krupp, Mühlhausen i.E. ausgewiesenen 186 Stück für 1940 tatsächlich ganz oder oder teilweise bei Skoda in Pilsen gefertigt worden?
Die Statistiken der Gesamtproduktion bei Hahn und Oswald weichen in geringem Maße ab, diese Abweichungen sind durch den Unterschied zwischen Produktion und Abnahme durch die Wehrmacht erklärbar. Aus irgendeinem Grunde sind weitere 107 bis 1.9.39 gefertigte Fahrzeuge bei Hahn für den 1.9.39 nicht mehr im Bestand aufgeführt, also im wesentlichen die bis 1937 mit dem 150PS-Motor gefertigten: Gleiche Problematik wie bei der Achttonner-Zugmaschine, s.o.

Achzehntonner-Zugmaschine SdKfz.9: Für die Jahre 1943-45 liegen die exakten Jahresstückzahlen aus dem Bundesarchiv vor. Für die Zeit davor ist die Jahresfertigung vollständig anhand der Angaben zur Gesamtproduktion geschätzt, da weder von VOMAG noch von FAMO irgendwelche Zahlen vorliegen. Da die Produktion 1943 sich zwischen FAMO und VOMAG 1943 aufteilte wie 3,5 : 1, bin ich für die Jahre davor von einem ähnlichen Verhältnis ausgegangen und komme so zu den hier angegebenen Stückzahlen. Die „stimmige“ Gesamtproduktion ist daher nur eine scheinbare. Anzumerken ist noch, daß FAMO seine Zugmaschinen zumindest teilweise seit 1940 auch in Warschau baute, dies war ab August 1944 wegen des Ausbruches des Warschauer Aufstandes und der Ankunft der Russen vor der Stadt nicht mehr möglich. Der Monatsausstoß sinkt daher bei FAMO von Juli (92 Stück) auf  August (50 Stück), um dann allerdings im September wieder 92 Stück zu erreichen.
Für die von Oswald behauptete Produktion bei Tatra konnte ich keinen Nachweis finden, theoretisch ist sie in der Zeit 1940 bis 1942 denkbar (der Ausstoß der anderen Firmen wäre dann geringer). vielleicht wurden auch nur Teile bei Tatra gefertigt, und die Endmontage erfolgte bei FAMO oder VOMAG?
Für die Differenz 1944 von immerhin 129 Stück zwischen den bei Boelcke und im Bundesarchiv wiedergegebenen Summen habe ich keine Erklärung: Sollten die 129 Stück die in Warschau 1944 gefertigten sein, die in den Boelcke vorliegenden Statistiken nicht mitgezählt wurden? Warum ist dann 1943 und 1942 praktisch keine Differenz vorhanden, obwohl die Warschauer Fertigung doch schon um 1940 einsetzte?

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

SWS (schwerer Wehrmacht-Schlepper): Die Fertigungszahlen der Firma Büssing und Tatra sind die im Bundesarchiv zu finden. Die nach den Statistiken von Hahn und Oswald im Jahr 1943 gefertigten 5 Stück mögen im Bundesarchiv nicht angegebene Versuchsmuster sein. Die Differenz 1944 ist durch das Problem Fertigung / Abnahme erklärbar.

RSO (Raupenschlepper Ost): Bei einigen Statistiken sind die RSO als LKW geführt und bei diesen mitgezählt, ich habe die Statistiken zur Gesamtfertigung der LKW regelmäßig um die gefertigten RSO „bereinigt“ – ähnlich ist auch Oswald vorgegangen. Die Fertigung der RSO ist im Bundesarchiv nach Monaten genau aufgeschlüsselt nachgewiesen, ich habe die dort aufgeführten Zahlen hier übernommen.
Die Firmenchronik der Firma Steyr verzeichnet lediglich 2.600 Fahrzeuge statt 4.126 Stück, den Widerspruch kann ich nicht erklären. Ebenso lag die Produktion bei Gräf & Stift erheblich höher als bei Oswald geschätzt.
Problematisch ist auch die Fertigung bei Klöckner-Humbold-Deutz: Für Nov.1944 werden 63 Stück als mit dem neuen luftgekühlten Deutz-Dieselmotor angegeben, für Dezember keiner, sondern lediglich solche mit Otto-Motor.
Ist die Zahl für Dez. 1944 vergessen worden? Oder sind die 63 im November gefertigten eine Versuchsserie gewesen, die zunächst noch Kinderkrankheiten aufwies, sodaß man die Produktion zunächst erst mal wieder stoppte? Insgesamt sollen nach Augustin 675 luftgekühlte Dieselmotoren bis 8.5.45 fertiggestellt worden sein. Unterstellt man, daß diese auch (fast) alle in RSO eingebaut wurden und nicht bis Mai 1945 sinnlos auf dem Werkgelände herumlagen, wären 1945 noch etwa 600 Schlepper mit Dieselmotor hergestellt worden, das Bundesarchiv erwähnt aber keinen einzigen. Die Zahl der Dieselschlepper scheint also ab Dez.1944 nicht gesondert ausgeworfen worden zu sein, sondern ist wohl in den mit Benzinmotor ausgestatteten enthalten.

Maultier: Die Maultiere zählten wie der RSO zu den LKW und sind auch in der LKW-Statistik entsprechend aufgeführt. Es erscheint jedoch angezeigt, sie hier nochmals zusammenfassend zu behandeln. Die Angaben des Bundesarchivs zur Produktion sind völlig wirr und widersprüchlich. So ist z.B. für März 1943 eine Fertigung von 686 Maultieren, davon (oder dazu?) 429 Opel, angegeben (BA R3/3177), an anderer Stelle gibt es für den gleichen Monat eine „alte“ und eine „neue“ Meldung, danach waren es 803 oder 896 Ford, 390 oder 260 Opel und 150 K.H.D. (BA R3/3180) – jeder suche sich die Zahlen aus, die ihm passen!
Die Widersprüche mögen teilweise damit zusammenhängen, daß zumindest die Opel-Maultiere durch Umbau vorhandener LKW – offensichtlich in der Kraftfahrtechnischen Versuchsabteilung Oranienburg- entstanden, indem die Hinterachse des Opel Dreitonners durch ein Kettenlaufwerk ersetzt wurde. So werden in einem Schreiben vom 14.5.43 insgesamt 700 von August bis einschl. Dezember 1942 vom Opel-Werk Brandenburg an Oranienburg abgegebene Fahrzeuge genannt, davon will Oranienburg wiederum 450 Stück an Stoewer in Stettin bzw. Auto-Union in Spandau zur Durchführung des Umbaus weitergeleitet haben, im Nov. 1942 wurden 35 und im Dez.1942 156 Stück (vermutlich der fertig umgebauten Maultiere) abgenommen. Ähnlich haben sich offenbar an der Maultier-Produktion von Ford auch die französischen Ford-Werke und auch die niederländische Ford-Montagefabrik beteiligt. Schließlich wurden zahlreiche Maultiere vor oder nach ihrem Umbau noch mit besonderen Aufbauten (Funk-, San.- etc.) versehen, was ebenfalls zur Verwirrung beitrug: Die Kraftfahrzeughersteller meldeten diese Fahrzeuge als fertiggestellt, die Wehrmacht meldete aber noch keine Abnahme, weil der Aufbau noch fehlte.
Ich habe schließlich eine Zusammenstellung der mutmaßlichen Produktion erstellt, die mir nach Vergleich mit allen vorliegenden Quellen als wahrscheinlichste erschien, und habe danach festgestellt, daß sie in etwa mit der im Bundesarchiv auftauchenden Zusammenstellung vom 29.12.44 übereinstimmt, während die anderen  in Statistiken genannten Stückzahlen zumindest für 1943 erheblich zu hoch und für 1944 zu niedrig sind – aber vielleicht sind in diesen zu hohen Zahlen Umbauten in Frankreich mitgezählt, über die ich keine Unterlagen habe?
Die Fertigung des Mercedes 4,5to-Maultier wird in allen Quellen übereinstimmend mit 594 Stück für 1943 und 886 Stück für 1944 angegeben.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Sonstige Fahrzeuge:
Hier habe ich alle nirgendwo sonst unterzubringenden Kraftfahrzeuge gesammelt:
– den bei Sachsenberg gebauten LWS (Land-Wasser-Schlepper) und die Magirus-Panzerfähre
– den 60-cm-Mörser „Karl“ (Gerät 040)
– den Munitionsschlepper hierzu: Da es 7 „Karl“-Geräte gab, müßte es 14 Munitionsschlepper gegeben haben, die 4 bei Long, Feldgrau.com erwähnten Umbauten wären also von der Gesamtzahl abzuziehen, nicht hinzuzuzählen.

Panzerspähwagen:
Erster Weltkrieg und Nachkriegszeit:
Die ersten „Straßenpanzerwagen“ genannten Fahrzeuge erschienen im 1. Weltkrieg: 1915 ein Büssing/15, ein Daimler/15 und 1 Ehrhardt/15,
1917 folgten weitere 12 Ehrhardt/17, die statt 9 Tonnen nur noch 7,75 to wogen, ansonsten dem Ehrhardt/15 glichen. Diese 15 Straßenpanzerwagen bildeten die Ausstattung der Panzerkampfwagen-MG-Abt.1 und der Panzerkampfwagen-MG-Züge 2-6.
1919 wurden weitere 20 Ehrhard-Wagen beschafft, die 1919 beschafften zzgl. der 1917 gebauten zzgl. des einen 1915 gebauten ergeben die anderswo erwähnten 33 Ehrhardt-Straßenpanzerwagen, die angeblich im 1. Weltkrieg beschafft worden sein sollen, tatsächlich aber in Masse erst ab 1919 gebaut wurden.
1919-22 folgten weitere Panzerwagen, jedoch eigentlich nur für Polizeizwecke: 30 Ehrhardt, 25 Benz und 26 Daimler.
Es folgten 50 Daimler DZVR, die auf dem Fahrgestell des Krupp-Daimler KD-1 zunächst für die Reichswehr gebaut wurden, dann aber an die Schutzpolizei übergeben werden mußten, und 105 im Prinzip ähnliche gepanzerte Kraftwagen zum Truppentransport (SdKfz.3) für die Reichswehr.

Kfz.13 u.14: Die 1932-34 unter Umgehung der Bestimmungen des Versailler Diktats gebauten Panzerspähwagen auf Fahrgestell des Adler Standard 6 werden übereinstimmend mit 147 Stück Kfz.13 (MG-Wagen) und 40 Kfz.14 (Funkwagen) angegeben.

SdKfz.221, 222, 223, 247, 260, 261: Von den nachfolgenden leichten Panzerspähwagen SdKfz.221 und 222 und leichten Funkwagen SdKfz.223 gab es 718 Stück am 1.9.39, dazu kamen bis 31.12.39 weitere 168 Stück, nach Long, Feldgrau.com wurden im gleichen Zeitraum nur 699 Stück gebaut. Über den weiteren Produktionsumfang der leichten Panzerspähwagen bis 1944 sind die Zahlenangaben mehr oder weniger einheitlich. Zu beachten ist, daß es zwei verschiedene SdKfz.247 gab, die nichts miteinander zu tun hatten: Das erste auf 6×4-Fahrgestell der „Krupp Protze“, 10 Stück im Jahr 1937, das zweite als Abart des leichten Panzerspähwagens, 58 Stück 1941-42.

SdKfz.254: Bezüglich des Rad-/Kettenfahrzeugs Saurer RR7 (SdKfz.254) herrscht Einigkeit, daß davon 128 Stück gebaut wurden, nach Spielberger erfolgte die Ablieferung mit 20 Stück noch 1937 an das österreichische Bundesheer und mit weiteren 108 Stück von 1938 bis 1940 an die Wehrmacht, nach Long, Feldgrau.com. wurden die Fahrzeuge alle erst 1940-1 ausgeliefert.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Schwerer Panzerspähwagen SdKfz.231, 232, schwerer Funkwagen SdKfz.263 (6×4): Die auf dem Fahrgestell des 1,5to-6×4-LKW von Daimler-Benz, Büssing und Magirus aufgebauten Fahrzeuge liefen in 123 Stück als s.Pzspw. SdKfz.231und 232 und in 28 Exemplaren als schwerer Funkwagen SdKfz.263. Die in der älteren Literatur aufgestellte Behauptung, es seien davon 800 (Oswald) oder gar 1000 Stück gebaut worden, ist nicht haltbar.
Offen bleibt, wieviel Fahrgestelle jeweils von den Firmen Daimler-Benz, Büssing und Magirus zum Umbau herangezogen wurden, und ob diese von den dort als „LKW“ bezeichneten Stücken abgezogen werden müßten.

Schwerer Panzerspähwagen SdKfz.231, 232, schwerer Funkwagen SdKfz.263 (8×8): Gebaut seit 1937, insgesamt am 1.9.1939 nach Hahn 154 Stück vorhanden, 37 weitere bis 31.12.39 gebaut. Nach Long, Feldgrau.com. waren es im gleichen Zeitraum nur 111 Stück. Für die weitere Produktion ab 1940 sind die Produktionszahlen in allen zitierten Quellen etwa gleich.

Schwerer Panzerspähwagen SdKfz.234: Produktionsumfang aller Varianten in den zitierten Quellen gleich, Long, Feldgrau.com. nennt zusätzlich 15 Fahrgestelle in 1943: Waren es Versuchsmuster?

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Panzer des 1.Weltkrieges und der Zwanzigerjahre: Die 20 gebauten Stück des Panzers A7V, ihr Einsatz und Verbleib sind von Vollert detailliert geschildert.

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Panzer A7V (Nachbau), Panzermuseum Munster

Wieviele Panzer LK II tatsächlich in Deutschland, wieviele in Schweden gebaut wurden, letztere wiederum aus in Deutschland hergestellten Teilen – das wird wohl immer unklar bleiben, zumal die Produktion ohnehin in einer Zeit stattfand, als infolge der Revolution in Deutschland alles drunter und drüber ging und gleichzeitig durch das Versailler Diktat gesetzte Verbote umgangen werden mußten. Zeitzeugen sind tot, und Schriftliches dürfte unter diesem Hintergrund nur wenig hinterlassen worden sein. Über den Motor dieses Fahrzeuges konnte ich bislang nichts in Erfahrung bringen.
Die in den Zwanzigerjahren gebauten Versuchsfahrzeuge Großtraktor, Leichttraktor, LKA, LKB und Neubaufahrzeug sind bei Spielberger, Panzer I u.II so ausführlich beschrieben, daß ich dem nichts hinzufügen muß.

Ladungsträger Borgward BI und B IV, Goliath, NSU Springer: Diese Fahrzeuge und ihre Produktion sind bei Hahn optimal beschrieben. Soweit Long, Feldgrau.com. die Produktion der 50 Borgward BI schon 1938 statt 1940 ansetzt, ist ihm hier vermutlich ein Druckfehler (Spalte verrutscht) unterlaufen.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Panzer I (SdKfz.101): Einigkeit herrscht, daß von diesem Panzer insgesamt 1.867 Stück gefertigt wurden, davon 477 des Typs IA, woraus sich 1.390 des Typs IB errechnen. Bei der Verteilung auf die Produktionszeit 1933-37/8 bin ich nach der Zahl der jährlich gefertigten Panzerwannen (Spielberger Pz.I S.51) vorgegangen, wohl wissend, daß dies ein Trugschluß sein kann: ohne weiteres können Wannen bereits gebaut worden sein, ohne daß eine andere Firma die übrigen Teile lieferte, infolgedessen wurde der jeweilige Panzer nicht im Jahre seines Wannenbaues fertig. Andererseits hatte ich andere Unterlagen für eine sinnvolle Verteilung der Produktion nicht.
Einigkeit in der Literatur herrscht weiterhin bezüglich der 1936 bis 1938 gebauten 190 Panzerbefehlswagen I (SdKfz.265), (manchmal auch mit 200 Stück angegeben, weil die Fahrgestellnummern einen Bereich von 200 abdecken) und der 1942 gebauten 40 Panzer IC (VK 601)und 30 Panzer IF (VK 1801).
An Umbauten werden allenthalben die 51 Munitionsschlepper I (SdKfz.111), die 38 Gw.I für sIG 33 und die 202 Stück 4,7 Pak(t) auf Sfl.Panzer I genannt.
Weitere Umbauten sind der Instandsetzungswagen I : Nach Long, Feldgrau.com.164 Stück 1937 -8. Die gleiche Quelle nennt weiterhin 100 Ladungsleger I, nach Spielberger dürfte es sich aber lediglich Versuchsfahrzeuge gehandelt haben, zu denen nur einige wenige umgebaut worden zu sein scheinen.
In der Literatur häufig übersehene Umbauten sind die 2cmFlak auf Sfl.Panzer I , von denen mindestens 24 Stück zzgl. 24 Munitionsschlepper, also zusammen 48, beim FlaBtl.614 zu Beginn des Rußlandfeldzuges im Einsatz waren.

Panzer II (SdKfz.121):
Panzer IIa und IIb: Es entstanden 200 Stück 1935-6.
Panzer IIc, IIA, IIB und II C: 1.114 Stück von 1937 bis Frühjahr 1939 (Hahn).

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Panzer II der 5.PD rollen in Brest ein, 20.6.1940

Panzer IID und IIE mit Christie-Laufwerk, für die leichten Divisionen gedachte Schnellkampfwagen: Es wurden ursprünglich 250 Stück geplant, indessen 90 Stück aus der Serie als Flammpanzer (s.u.) fertiggestellt (Hahn S.29), es verbleiben also 160 Panzer II D und IIE. Von diesen wurden 15 Stück erst zwischen September und Dezember 1939 fertig, bei Kriegsbeginn gab es also erst 145 Panzer IID und E. Demnach wären bis 1.9.39 gebaut worden: 1.114 Panzer II c,A,B,C und 145 Panzer II D u.E, zusammen 1.259 Stück, Hahn S.30 spricht von 1.256 Stück: Also etwa identische Zahlen.
Panzer II F: Es entstanden 10 Stück 1940, 233 Stück 1941 und wahrscheinlich 270 Stück 1942. Einige Quellen nennen für 1942 höhere Stückzahlen, schließen hierbei aber offenbar Panzer II G und/oder Panzer II J mit ein.
Panzer II G = Panzer II n.A.: 12 Stück 1942 oder 3 in 1941 und 9 in 1942. Die Angabe „75 Stück“ (Oswald, Wehrm. S.357, Spielberger Pz.II S.106) beruht auf vergebenen Fahrgestellnummern, aber ein Großteil der ursprünglich geplanten Fahrzeuge wurde nicht gebaut: Das Fahrzeug genügte 1942 nicht mehr den Ansprüchen.
Panzer II J = Panzer II n.A.verst.: Erheblich verstärkte Panzerung, die das Gewicht des Fahrzeugs fast verdoppelte, aber der 140 PS-Motor blieb gleich. 22 Stück 1942. Die Angabe „30 Stück“ (Oswald, Wehrm. S.357, Spielberger Pz.II S.106) beruht auf vergebenen Fahrgestellnummern, aber ein Teil der ursprünglich geplanten Fahrzeuge wurde offenbar nicht gebaut, weil es zu schwer geraten war.
Panzer II L „Luchs“ (SdKfz.123): 1942 bis 1944 insgesamt 104 (oder nur 100?) Stück. Neuer stärkerer Motor, Schachtellaufwerk, das Fahrzeug war speziell als schneller Aufklärer gedacht. 31 Stück von dieser Serie erhielten statt der 2cm-Kanone die 5cm-Pak 38 im oben offenen Turm, Spielberger zählt fälschlich diese 31 Stück zu den 100 Stück hinzu und kommt so auf 131 Stück.
Panzer II Flamm (SdKfz.122): 90 Stück 1940, aus der D-Serie abgezweigt (s.o.). Dazu weitere 65 (aus einer Serie von ursprünglich 100) 1941-2, offen bleibt, ob diese auch das Christie-Laufwerk der D-Serie hatten. Das Fahrzeug bewährte sich nicht, 1942 wurden daher ca.89 Stück als „Geschützwagen II Marder II“ als Selbstfahrlafetten für die ehemals russische 7,62 cm Pak umgebaut: Die 23 gebauten abzüglich der 89 umgebauten ergeben die in der Tabelle für 1942 verzeichneten „ minus 66“ Stück.
7,62 Pak auf Gw.II MarderII, SdKfz.132: Durch Umbau von Panzer II D und Flammpanzer II entstanden 184 (oder 193?) Stück 1942  und 8 Stück 1943.
7,5 Pak auf Gw.II „Marder II“ SdKfz.131: 327 Stück 1942 und 204 Stück 1943, zusammen 531. Die 372 Stück für 1942 bei Long, Feldgrau.com dürften ein Zahlendreher sein: Auch Oswald bestätigt die Gesamtzahl von 531 Stück (S.356).
s.I.G.33 auf Sfl.II Sturmpanzer II: Eine Kleinserie von 12 Stück.
lFH 18 auf Gw.II „Wespe“, SdKfz.124: 1943-44 je nach Quelle zwischen 662 und 682 Stück, dazu zwischen 156 und 159 Munitionstransporter.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Panzer 35(t) und 38(t):
Panzer 35(t): Zur Produktion siehe Tschecho-Slowakei, Sonstige. Das Deutsche Reich übernahm nach dem 15.3.1939 nach Hahn 218, nach Long, Feldgrau.com 244 Stück.
Panzer 38(t): Vor dem 15.3.1939 wurden nur Prototypen erprobt, sämtliche (auch die noch von der tschechischen Regierung bestellten) Serienfahrzeuge gingen an das Deutsche Reich: 98 Stück vor dem 1.9.39, weitere 72 bis Jahresende 1939, insgesamt 1.432 Stück, davon 1.396 an die Wehrmacht (so auch Long, Feldgrau.com) und 37 an die Slowakei (Francev/Kliment). 1944 wurden noch 70 Stück eines Aufklärungspanzers 38(t) (SdKfz.140/1)gebaut, davon (oder dazu) 2 mit der kurzen 7,5cm-Kanone L/24.
Im übrigen diente das Fahrgestell des Panzers 38(t) – wie das des Panzers II- ab 1942, als das Fahrzeug den Feindpanzern nicht mehr gewachsen war, als Selbstfahrlafette für diverse Geschütze, wobei es auch hier etliche Umbauten aus ausgedienten Panzern 38(t) gab:
7,62 Pak auf Gw.II MarderII (SdKfz.139): 344 Stück 1942, 19 Stück (oder 39 Umbauten?) 1943.
7,5Pak auf Gw.38(t)/“Marder III“ (SdKfz.138): Insgesamt 1.217 (oder 1.057 ?) Stück, manche Quellen nennen dazu 336 Umbauten.
15cm sIG auf Gw.38(t) „Grille“, auch „Bison“ (SdKfz.138/1): Zwischen 379 und 403 Stück –je nach Quelle- von 1943 bis 1945. dazu 120 oder 102 oder 93 Munitionsfahrzeuge: Geschützwagen und Munitionsfahrzeuge zusammen also immer rund 500 Stück: Munitions- und Geschützfahrzeuge waren in vielen Punkten bewußt baugleich, ein Umbau vom einen zum anderen also leicht möglich.
2cmFlak auf Sfl.38(t) (SdKfz.140): 141 Stück von 1943-44.
Diese Selbstfahrlafetten erhielten alle ab etwa Anfang 1944 einen stärkeren Motor mit 150 statt 125 PS.
Während diese Selbstfahrlafetten alle irgendwo Notbehelfe waren –es galt, vorhandene Fertigungskapazitäten nach besten Möglichkeiten zu nutzen, dennoch blieben die Fahrzeuge zu unförmig, zu schwer, zu schwach gepanzert- war der ab etwa Mitte 1944 erschienene und nach Art des Sturmgeschützes gebaute Jagdpanzer 38(t) „Hetzer“(SdKfz.138/2) ein voller Erfolg: Ein mit recht geringen Mitteln gebautes im Aufzug kleines, gleichwohl an der Front gut gepanzertes Fahrzeug. Es entstanden zwischen 2.584 und 2.849 Fahrzeuge bis Mai 1945, davon 20 zu Flammpanzern umgebaut. Dazu gab es 140 bis 150 Bergepanzer zuzüglich 30 aus diesen umgebauten Selbstfahrlafetten für das 15cm sIG.
Nach dem Krieg wurden weitere 200 „Hetzer“ für die Tschecho-Slowakei und 158 für die Schweizer Armee gebaut, die schon 1938 den Panzer Praga LTH, eine Vorläufer-Variante des Panzer 38(t), in 26 Stück erhalten hatte.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Panzer III (SdKfz.141):
Zunächst gab es einige kleine Versuchsserien: Panzer IIIA (10 Stück 1936), IIIB (15 Stück 1936/7), IIIC (15 Stück 1937/8), IIID (30 Stück 1938). Mit diesen wenigen Versuchssmustern ging das Heer am 1.9.39 in den Polenfeldzug. Erst ab Ende September 1939 (!) wurden die ersten größeren Serien: III E(100 Stück), III F (440 Stück) und G (50 Stück) gebaut: alle noch  mit der 3,7cm-Kanone L/45, die Ausführungen IIIA – G werden daher auch in Übersichten gerne zusammengefaßt zu „Panzer III (3,7cm)“.
Panzer III G,H,J: Ab Sommer 1940 baute man 2.366 Stück mit 5cm Kanone L/42, dazu 424 Umbauten aus Panzer III (3,7cm).
Panzer III J, L, M: Ab Ende 1941, 1.993 Stück mit 5cm-Kanone L/60. (Long,Feldgrau.com nennt 2.391 Panzer III G,H,J, aber nur 1969 Panzer III J,L,M).
Panzer III N (SdKfz.141/2): Ab 1942 Schlußausführung, mit 7,5cm Kanone L/24: insgesamt 662 oder 663 Stück, dazu 37 Umbauten aus älteren Ausführungen.
Panzer III Fl. (Flammenwerfer), SdKfz.141/3: 100 Stück 1943, von denen etliche sehr bald auf Kanonenbewaffnung umgerüstet wurden, da auch dieser Flammpanzer sich nicht bewährte.
Panzerbefehlswagen III (SdKfz.266, 267, 268, die Ausführungen unterscheiden sich nur durch ihre Funkausrüstung): Gebaut wurden von den nur mit MG bewaffneten Varianten (nach Spielberger) 30 Stück Panzerbefehlswagen III D im Jahr 1938, 45 Panzerbefehlswagen III E von Ende 1939 bis März 1940, 145 Panzerbefehlswagen III H von Nov.1940 bis Mitte 1941. Bei Müller-Hillebrand finden sich weitere 30 von Dez.1941 bis Jan.1942 gebaute Fahrzeuge, sodaß sich bis dahin eine Gesamtzahl von 250 Stück ergibt (vgl. auch Long, Feldgrau.com).
Ab 1942 bis 1943 sollen nach Hahn weitere 185 Stück, bewaffnet mit der 5cm-Kanone L/42, gebaut worden sein, nach Müller-Hillebrand nur 130, nach Spielberger (der sich an Fahrgestellnummern orientiert) 200 Stück, nach Long, Feldgrau.com. 81 Stück, dazu weitere 50 mit 5cm-Kan.L/60, dazu 104 Umbauten. Ich habe diesen Zahlenwirrwarr wie folgt gelöst:
a) Es wurden 250 Panzerbefehlswagen III nur mit MG-Bewaffnung gebaut (s.o.)
b) Von den Panzerbefehlswagen III mit Kanonen-Bewaffnung hatten 80 oder 81 Stück die 5cm-Kan.L/42, diese zusammen mit 104 gleichartigen Umbauten ergeben die bei Hahn erwähnten weiteren 185 Stück (250 ohne, 185 mit Kanonen-Bewaffnung, zusammen 435)
c) Es wurden weiter 50 Stück mit 5cm-Kanone L/60 gebaut: Diese zusammen mit den 80 Stück mit Kanone L/42 ergeben die bei Müller-Hillebrand für 1942-3 notierten 130 Stück.
Nach den Fahrgestellnummern kann man (wie schon an anderer Stelle gezeigt) nicht gehen, da etliche Fahrzeuge, für die ursprünglich Nummern vergeben wurden, später nicht gebaut wurden: So sind auch hier von den ursprünglich geplanten 200 Stück nur 130 tatsächlich gebaut worden.

Sturmgeschütz III (SdKfz.142): Hier stimmt in allen Quellen die gefertigte Anzahl im wesentlichen überein, für 1942 nennt Long.Feldgrau.com 3 Sturmgeschütze III E weniger und 4 Langrohr-Sturmgeschütze (SdKfz.142/1) mehr.
Größere Differenzen gibt es lediglich für das Jahr 1945: Vielleicht wurden hier in einer Quelle im März/April fertiggestellte Sturmgeschütze nicht mehr mitgezählt, möglicherweise, weil sie zwar fertiggestellt, aber nicht mehr abgenommen wurden.

StuG III Ausf. G vorne links ATS

Sturmgeschütz StuG III Ausf.G

Sturm-Infanterie-Geschütz 33: 24 Stück 1942
Sturmhaubitze 42 (SdKfz.142/2): 1942 bis 1945: 1.212 oder 1.217 Stück.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Panzer IV (SdKfz.161):
Panzer IV A-F1 (7,5cm KwK L/24): Je nach Quelle 1.125 oder 1.133 Stück von 1937 – 41.
Panzer IV F2, G (7,5cm KwK L/43): 1.475 Stück von 1942 – 43.
Panzer IV H, J (7,5cm KwK L/48): 6.096 Stück 1943 – 45, auch hier gibt es größere Abweichungen nur für das Jahr 1945: 385 oder 446 Stück?

Verschiedene Panzerfahrzeuge auf Fahrgestell des Panzers IV:
Sturmgeschütz IV (L/48) (SdKfz.167, oder 163?): 1.163 oder 1.139 Stück von 1943 – 45, je nach Quelle.
Jagdpanzer IV/Panzerjäger 39 (SdKfz.162): 769 Stück 1944
Jagdpanzer IV L/70(V) (SdKfz.162/1): 944 oder 930 Stück von 1944 – 45, je nach Quelle.
Jagdpanzer IV L/70(A): 278 Stück von 1944 – 45
Brückenleger IV: 20 Stück zuzüglich 2 „Infanterie-Sturm-Stege“ 1940-41.
10cmK 18 auf PzSfl.IV: 2 Stück im Februar 1940
10,5cm lFH 18 auf PzSfl.IV („Heuschrecke“, SdKfz.165/1): 8 Stück 1941
Sturmpanzer IV „Brummbär“ (SdKfz.166): 306 oder 310 Stück 1943 – 45
sFH 18 auf Panzer III/IV/“Hummel“ (SdKfz.165): 714 Stück 1943 – 45, dazu 150 oder 157 Munitionsfahrzeuge.
8,8cm Pak 43/1 auf Panzer III/IV „Nashorn“ (SdKfz.164): 494 Stück 1943 – 45

Flakpanzer:
3,7 Flak 36 (Sfl.) auf Flakpanzer IV „Möbelwagen“ (SdKfz.161/3)  240 Stück 1944 – 45,
2cm Flakvierling 38 Sf auf Flakpanzer IV „Wirbelwind“ (SdKfz.161/4) 106 Stück von 1944-45 (oder nur 87 Umbauten?),
3,7 Flak 43 (Sfl.) auf Flakpanzer IV „Ostwind“: 43 Stück 1944 – 45, nach Long, Feldgrau.com davon 37 Umbauten,
Flakpz.IV „Kugelblitz“: 5 Stück 1945.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle

Panzerkampfwagen V „Panther“

Panzer V „Panther“ (SdKfz.171): Der Panzerkampfwagen V „Panther“ entstand als Antwort auf den russischen Panzer T-34. Die Zahlenangaben zur Produktion des „Panther“ (1943-45) variieren von 5.966 bis 6.132 Stück –je nach Quelle.
Jagdpanther (SdKfz.173): Über die Produktion 1944 herrscht im Wesentlichen Einigkeit, bei 1945 gehen die Stückzahlen von 114 bis 198 Stück, weil wohl teilweise die Produktion für März oder April 1945 nicht erfaßt ist.
Bergepanther (SdKfz.179): Auch hier differieren im Schrifttum nur die Produktionszahlen für 1945.

Panzer VI „Tiger I“ (SdKfz.181): Die Gesamtzahlen differieren zwischen 1.343 und 1.354 Stück.
Tiger II (SdKfz.182), auch „Königstiger“ genannt: Zwischen 469 und 489 Stück, je nachdem, welche Stückzahl man für 1945 annimmt.
Sturmmörser Tiger: 18 Stück im Jahr 1944, nicht gesondert aufgeführt, da es ausschließlich Umbauten aus vorhandenen Tiger I waren.
Panzerjäger Tiger „Elefant“ (SdKfz.184), auch „Ferdinand“: Von April bis Mai 1943 insgesamt 90 Stück.
Jagdtiger (SdKfz.185 mit 8,8 cm Pak L/71, Sdkfz.186 mit 12,8cm Pak): zwischen 74 und 79 Stück.

Deutschland, Militärfahrzeuge 1916 – 1945, Tabelle